Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr erstes Spiel bei der Weltmeisterschaft in Katar verloren. In der Gruppe E wurde das Team von Bundestrainer Hansi Flick 1:2 von Japan besiegt.
1:0 İlkay Gündoğan (33. Elfmeter)
1:1 Ritsu Doan (76.)
1:2 Takuma Asano (83.)
Nach dem Riesenwirbel um das Fifa-Verbot der "One Love"-Binde lagen zu Spielbeginn alle Augen auf Kapitän Manuel Neuer. Doch er trug, wie zu erwarten, eine offizielle Binde der Fifa. Im Vorfeld kündigten mehrere Spieler, und auch Bundestrainer Hansi Flick, an, auf andere Weise ein Zeichen setzen zu wollen. Doch zu konkreten Aktionen schwiegen sie.
Nach dem Einlauf und den Nationalhymnen stellten sich die Mannschaften zum Gruppenfoto auf. Tom Bartels kommentierte das Spiel für die ARD und sagte an dieser Stelle, dass der Sender nicht auf die Bilder der Weltregie zurückgreifen würde: "Wir bleiben auf der deutschen Mannschaft. Damit wir – wenn wir etwas zu sehen bekommen – nichts verpassen." Und tatsächlich: Die deutsche Nationalelf hielt sich auf dem Mannschaftsfoto den Mund zu. Es soll zum Ausdruck bringen: "Ihr habt uns den Mund verboten", erklärt Bartels. Die ganze Meldung liest du hier.
In der 51. Minute dribbelt Deutschlands Youngster Jamal Musiala die halbe Defensive Japans aus. Und verschießt anschließend seine Torchance. Links im Strafraum dribbelt er vier Japaner aus, versucht aus einer zentralen Position aus den Abschluss zu finden. Doch dann rutscht Musiala etwas ab, der Ball geht über das Tor.
Wataru Endo, Daichi Kamada oder Maya Yoshida standen in der japanischen Startelf und gehören zu den insgesamt acht Samurai Blue, die in der Bundesliga spielen. Damit spielen sogar mehr japanische Nationalspieler in Deutschland als in der heimischen J-League.
Schon vor dem Spiel hatte Endo bei einer Medienrunde erklärt: "Die Bundesliga ist ein guter, nächster Schritt zur J-League. Das Umfeld in Deutschland ist toll, wir fühlen uns hier sehr wohl."
Folglich war es fast erwartbar, dass Japan mit seinen Einwechselspielern Ritsu Doan und Takuma Asano, die beide bei deutschen Klubs unter Vertrag sind, die entscheidenden Tore gegen Deutschland schoss.
Bei Elfmeter-Entscheidungen kommt es immer wieder zu Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Die Mannschaft, gegen die der Strafstoß ausgesprochen wird, versucht den Referee zu beeinflussen und doch noch von einem harten Urteil abzubringen.
In der Situation, die zum deutschen Elfmeter in der 33. Minute führte, müssten die japanischen Spieler aber am ehesten ihrem Torwart einen Vorwurf machen. Shuichi Gonda zieht David Raum die Beine weg, obwohl Raum mit dem Rücken zum Tor stand und sogar vom Kasten der Japaner weglief.
Im Anschluss kam der Leipziger zu Fall, Schiedsrichter Iván Barton aus El Salvador blieb nichts anderes übrig, als auf Elfmeter zu entscheiden. Der Ausgang ist bekannt: Gündoğan traf zum 1:0.
Auch ARD-Experte Bastian Schweinsteiger bewertet die Aktion von Gonda eindeutig: "Er macht uns eigentlich ein Geschenk. David Raum nimmt den Ball nach hinten mit, er foult ihn. Von daher hat Gonda uns da schon ein Geschenk gemacht."
Deutschland trifft am Sonntag im Khalifa International Stadion auf Spanien (20 Uhr) und steht bereits unter Siegdruck. Allerdings dürfte es gegen Spanien das wohl schwerste Gruppenspiel werden.
Am Sonntag spielt ebenfalls Japan gegen Costa Rica (11 Uhr). Hier dürfte es spannend werden, wer sich durchsetzt, da weder Japan noch Costa Rica zu den Gruppenfavoriten zählen. Japan könnte mit einem Sieg dem Achtelfinal-Einzug einen großen Schritt näher kommen.