Der FC Schalke 04 hat mit einem 2:1-Heimsieg gegen den Karlsruher SC einen wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller gemacht. Trotz des Dreiers herrscht bei zwei Klubikonen jedoch alles andere als Zufriedenheit mit der Leistung der Mannschaft.
Schalkes Vereinslegende Klaus Fischer sparte nicht mit harten Worten, als er im YouTube-Format "Fussball Legenden Talk" die Partie analysierte. "Was der FC Schalke 04 und der Karlsruher SC am Sonntagmittag auf dem Platz boten, hatte mit Fußball nichts zu tun", urteilte der 75-Jährige. Zwar sei er über die drei Punkte froh, doch über das Spiel selbst könne er sich nicht freuen.
Besonders mit Blick auf die Tabelle zeigte sich Fischer ernüchtert. Beide Mannschaften belegen mit ihren Platzierungen die richtigen Positionen. "So kannst du nicht oben mitspielen", stellte der frühere Torjäger klar. Trotz des Sieges bleiben die Knappen mit Platz elf weit von den Aufstiegsrängen entfernt.
Der Spielverlauf bot den Fans auf Schalke dennoch Grund zur Freude. Janik Bachmann brachte die Gastgeber bereits in der sechsten Minute in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Leon Jensen (25.) sorgte Winterneuzugang Pape Meïssa Ba mit seinem Premierentor im Schalker Trikot (34.) für den entscheidenden Treffer.
Dennoch bleibt die Skepsis groß. Fischer hält es für unrealistisch, dass Schalke in dieser Saison noch einmal in den Aufstiegskampf eingreift. "Eine Performance wie gegen den KSC kann nicht der Anspruch an unsere Mannschaft sein", mahnte er. Auch an der langfristigen Perspektive des Klubs zweifelt er: "Wir wollen ja irgendwann nach oben, ich weiß nur nicht wie."
Auch eine weitere Schalker Ikone zeigte sich unzufrieden mit der Darbietung. Rüdiger Abramczik sprach von einem "grausamen Spiel" und kritisierte insbesondere das Verhalten nach der frühen Führung. "Danach hat die Mannschaft sich zurückgezogen und ängstlich gespielt", erklärte der 68-Jährige.
Trotz des Sieges bleibt die Ausgangslage für Schalke angespannt. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt mittlerweile sieben Punkte, doch mit Darmstadt 98 wartet am nächsten Spieltag bereits der nächste angeschlagene Gegner auf die Königsblauen.
Abramczik blickt mit Skepsis auf die Partie: "Ich glaube, dass es schwer wird." Immerhin könnte der Druck auf die Lilien zum Vorteil für Schalke werden – Darmstadt braucht nach den letzten Misserfolgen dringend einen Sieg.
Ob Schalke gegen den Bundesliga-Absteiger eine bessere Leistung zeigen kann, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Nicht alle im Schalker Umfeld lassen sich vom jüngsten Sieg blenden.