Noch einen Spieltag muss der FC Schalke 04 überstehen, dann ist die Horrorsaison mit drei Trainern und dauerhafter Abstiegsangst endlich vorbei. "Es ist frustrierend und beschämend, da habe ich keine Argumente gegen", befand auch Mittelfeldspieler Amin Younes vor dem letzten Heimspiel gegen die SV Elversberg in der "WAZ".
In der kommenden Saison soll dann endlich alles besser werden. "Wir müssen alle mit einer ganz anderen Denkweise in die Saison gehen. Wenn wir es noch schlechter machen, steigen wir nächste Saison ab", mahnte beispielsweise auch Kapitän Kenan Karaman.
Die Hoffnungen, dass dieses Szenario nicht eintritt, liegen dabei voll auf dem neuen Sportvorstand Frank Baumann, der offiziell am 1. Juni seinen Job antritt. Younes lobte ihn bereits als "guten Mann" und für seine "positive" Einstellung. Zudem fordert er: "Wir tun gut daran, wenn wir uns eine DNA verschaffen."
Und damit es diese gibt, braucht Schalke 04 einen neuen Trainer. Laut "Sport Bild" sieht der Zeitplan vor, dass man sich auf einen Kandidatenkreis von drei Coaches bis Mitte Mai festlegt. Ende des Monats soll dann der neue Übungsleiter endgültig feststehen.
Die Chance auf eine Verpflichtung von Lukas Kwasniok von Ligakonkurrent Paderborn soll weiterhin gut möglich sein – zur Überraschung der Klubbosse. Denn Kwasniok hatte den Klub als einen "reizvollen Verein" beschrieben und einen Wechsel nicht ausgeschlossen.
Eigentlich waren die S04-Verantwortlichen davon ausgegangen, dass es ihn in die Bundesliga zieht. Doch mittlerweile soll regelmäßiger Kontakt bestehen. "Falls sie Interesse haben sollten, müssen sehr viele positive Argumente auf den Tisch gelegt werden. So weit sind wir mitnichten", sagte der Coach vor rund zwei Wochen.
Ein Hindernis könnte die mögliche Ablösesumme für Kwasniok sein, die Paderborn trotz einvernehmlicher Trennung am Saisonende laut Infos von Sky fordert. Sie soll bei ein bis zwei Millionen Euro liegen.
Doch aufgrund von DFL-Auflagen muss Schalkes jedes Jahr ein Plus von fünf Millionen Euro erwirtschaften, damit keine Punkte abgezogen werden. Bedeutet für Baumann aber auch, dass erst Spieler verkauft werden müssen, um in diesen Trainer und neue Spieler verpflichten zu können.
Als weiterer Kandidat gilt zudem Magdeburgs Christian Titz. Laut "Ruhr24" soll Sportvorstand Baumann Anfang Mai beim Berater von Titz und seinem Co-Trainer André Killian nach einem Gesprächstermin gefragt haben. Doch der Coach will vor dem Saisonende keine Entscheidung über seine Zukunft treffen.
"Wir brauchen hier einen Fußball, der mutig ist. Mutig nach vorne spielen und Druck machen", erklärte Direktor Profifußball Youri Mulder in einer Medienrunde. Vorgaben, die Titz in Magdeburg bisher ansehnlich umgesetzt hat.
Und natürlich geistert auch immer wieder der Name Raúl rund um den FC Schalke, wenn es um einen neuen Trainer geht.
Doch laut Sky-Reporter Dirk große Schlarmann sei der Spanier in der aktuellen Trainersuche "gar kein Thema" und werde dies in diesem Sommer auch nicht mehr.