Es waren 26 Minuten zum Vergessen. In einer knappen halben Stunde kassierte Schalke 04 am Samstag drei Tore gegen Fortuna Düsseldorf. Zwar konnte sich das Team von Karel Geraerts noch zurückkämpfen, an der neunten Niederlage im 14. Spiel aber nichts mehr ändern. Mit 3:5 ging Schalke in Düsseldorf unter, Platz 16 in der Tabelle ist die Konsequenz.
Die Spieler selbst fanden unterschiedliche Wege, mit der sportlichen Misere umzugehen. Thomas Ouwejan beispielsweise wurde in der 33. Minute ausgewechselt und verweigerte dabei seinem Trainer den Handschlag. Als Konsequenz wurde er für eine Woche in die U23 degradiert. Im Allgemeinen versuchte der Verein aber, die Wogen zu glätten.
Am Montag haben sich Vorstand, Aufsichtsrat und Spieler des Zweitligisten deswegen in einem Schreiben an die Vereinsmitglieder entschuldigt.
"Nach einem ernüchternden Auftritt am Samstagabend ist es uns ein Anliegen, einige Worte an Euch zu richten", heißt es darin. Man sei selbst "sehr unglücklich" mit der momentanen Situation. "Mehr noch: Wir schämen uns für einige Auftritte in den letzten Monaten!"
Nach dem Spiel gegen Düsseldorf sei bei allen "Enttäuschung, Leere, Wut und Scham" entstanden, so der "Sonder-Mitgliederbrief" weiter. Die ersten 30 Minuten seien "nicht zu entschuldigen".
Bei den drei Spielen, die vor der Winterpause noch kommen, werde man "ein anderes Gesicht zeigen", versicherte die Mannschaft. "Keiner von uns will eine schlechte Leistung bringen! Keiner von uns will ein Spiel verlieren! Keiner von uns will den Verein in ein schlechtes Licht rücken!"
Auch die Vereinsführung zeigte sich selbstkritisch, die Gründe für die Krise seien "vielschichtig". So seien "in der Zusammensetzung des Kaders" Fehler gemacht worden, Spieler hätten bislang die für sie vorgesehenen Rolle noch nicht eingenommen und gewissen Strukturen, "die sie dabei unterstützen und sie stärken sollen", würden noch nicht richtig funktionieren.
"Als Vereinsführung werden wir alles daran setzen, Fehlentwicklungen in der Winterpause zu korrigieren. Auch beim Blick auf mögliche Kaderveränderungen werden wir entschlossen handeln", heißt es im Brief der Vereinsführung.
Die Reaktionen der Fans auf die Entschuldigung fallen unterdessen gemischt aus. Unter einem Post des für Schalke zuständigen Sky-Reporters Dirk große Schlarmann, der den Brief auf X, vormals Twitter, veröffentlichte, finden sich einige Kommentare.
So schreibt ein User: "Ist zumindest ein erster Schritt. Bringt natürlich nichts, wenn man nicht liefert auf dem Platz. Freitag zählen nur drei Punkte." Auch andere Fans machen darauf aufmerksam, dass es nun zähle, den Worten Taten folgen zu lassen, wobei einige bezweifeln, dass die Mannschaft den Brief überhaupt selbst geschrieben hat.
"Bin mal gespannt", schreibt ein anderer. "Das Positive ist: Schlechter kann's nicht werden."