Davie Selke ist in seiner Karriere schon ordentlich herumgekommen. Der Stürmer ist vor den Toren Stuttgarts geboren und spielte dort in der Jugend unter anderem für die Kickers sowie für den VfB. Ihn zog es auch zur TSG Hoffenheim, ehe er in die U19 von Werder Bremen gewechselt ist und dort schließlich zum Profi wurde.
Über die Stationen RB Leipzig, Hertha BSC und 1. FC Köln ist Selke in diesem Sommer beim HSV gelandet. In der Hansestadt nimmt er spätestens seit der Verletzung von Torschützenkönig Robert Glatzel eine wichtige Rolle ein, füllt diese mit sieben Toren in wettbewerbsübergreifend 14 Partien bis dato auch gut aus.
"Es war ein turbulenter Transfersommer für mich, ich habe verschiedene Optionen abgewägt", erinnerte sich Selke im Podcast "Copa TS" nun an die vergangene Transferperiode zurück. Der HSV sei dabei "sportlich die spannendste" Option für ihn gewesen, finanziell hingegen sah das anders aus: "Alle waren lukrativer als der HSV."
Die Hanseaten aber hatten mit Steffen Baumgart ein Ass im Ärmel, der Trainer hatte Selke einst auch schon nach Köln geholt. "Er hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich hergekommen bin", gestand der Stürmer. "Ich weiß nicht, ob ich zum HSV gekommen wäre, wenn er nicht Trainer gewesen wäre, ob dann die Anfrage gekommen wäre."
Die Anfrage kam, Selke ebenso. Dazwischen brauchte es lediglich ein kurzes Telefonat. "Als er angerufen hat, war es lustig, weil wir gar nicht viel gesprochen haben. Das Gespräch ging vielleicht zwei Minuten", berichtete der 29-Jährige. "Und, hast du Bock?", sei das Einzige, was Baumgart habe fragen müssen, um das Feuer zu entfachen.
Seither brennt Selke für den HSV, für die Ziele des Vereins. Dazu gehört auch der Aufstieg, der für die fünftplatzierten Rothosen momentan zumindest nicht außer Reichweite ist. Der Angreifer selbst ist jedenfalls "sehr optimistisch", dass es am Ende dieser Saison mit der lange herbeigesehnten Rückkehr ins Oberhaus klappt.
Ob er selbst dann aber nochmal in der Bundesliga kickt, lässt Selke offen. Sein Vertrag in Hamburg läuft zwar bis 2026, einen großen Traum hat er in seiner Karriere aber noch: "Ich würde schon gern noch mal im Ausland spielen in meiner Laufbahn." Im Januar wird er 30, allzu viele Gelegenheiten für einen Transfer ins Ausland dürfte er also nicht mehr bekommen.
Vorerst liegt sein voller Fokus aber weiterhin auf dem HSV und der anstehenden Aufgabe gegen Schalke 04. Die Hamburger empfangen das Kellerkind am Samstagabend.
Wobei Selke auch gestand, dass er in der 2. Bundesliga nicht nur seinen aktuellen Arbeitgeber genauestens im Blick hat. "Köln war eine geile Zeit für mich", blickte er zurück und räumte ein: "Mit den Jungs ist man noch verbunden. Obwohl wir Konkurrenten sind, schaut man schon, wie Köln gespielt hat."