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Zweite Bundesliga

1. FC Köln: Friedhelm Funkel übernimmt – und Terodde prophezeit Aufstieg

05.05.2025, Nordrhein-Westfalen, Köln: Fußball: 2, Bundesliga, Vorstellung neuer Trainer beim 1.FC Köln, RheinEnergieStadion, Kölns neuer Trainer Friedhelm Funkel kommt zur Pressekonferenz. Foto: Rolf ...
Aus dem Ruhestand geholt: Trainer des 1. FC Köln, Friedhelm Funkel.Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
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1. FC Köln: Mit Funkel zurück ins Oberhaus? Terodde hat keinen Zweifel

Der 1. FC Köln entlässt Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller – und holt Friedhelm Funkel aus dem Ruhestand. Zwei Spieltage vor Saisonende soll der 71-Jährige den Aufstieg sichern. Auch TV-Experte Simon Terodde traut ihm das zu.
05.05.2025, 17:2405.05.2025, 17:24
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Als am Montagmittag Feuerwehr und Polizei mit Blaulicht am Geißbockheim anrückten – ein Fehlalarm –, war der eigentliche Retter bereits eingetroffen: Friedhelm Funkel, 71 Jahre alt, Aufstiegsexperte, Zweitligalegende, der Feuerwehrmann des deutschen Fußballs.

Er soll den 1. FC Köln retten. Ob das überraschend kam? Ja, auch für ihn. "Ich war gerade beim Tennis", sagte Funkel bei seiner Vorstellung als neuer Trainer. "Dann klingelte mein Handy. Ich hatte Thomas Kesslers Nummer zwar gespeichert – aber ich wusste ja nicht, was er wollte."

Was der Kölner Sportdirektor wollte, war schnell klar: eine spontane Mission, begrenzt auf zwei Spiele, gegebenenfalls plus Relegation. "Wenn der 1. FC Köln anruft", so Funkel, "kann man nicht Nein sagen."

Dass es Friedhelm Funkel ist, der den Effzeh in die Bundesliga führen soll, war so nicht geplant. Doch auf der Zielgeraden brach Panik aus, bereits nach der 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 begann das Nervenflattern. Der Gedanke, der Effzeh könne den Aufstieg noch vergeigen, wurde in den Köpfen vieler immer größer.

1. FC Köln: Fans forderten Rauswurf von Struber und Keller

Nur eine Woche später folgte der nächste Nackenschlag: ein 1:1 gegen Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg. Und lautstarke Fans, die den Rauswurf von Trainer Gerhard Struber und Sport-Geschäftsführer Christian Keller forderten.

Bereits einen Tag später sollten die Gebete der Kölner Fans erhört werden. Der Effzeh trennt sich von Struber und Keller, so hatten am späten Sonntagabend zunächst "Kicker" und "Bild" übereinstimmend darüber berichtet.

Am Montag folgte dann die Entscheidung: Beide müssen gehen. Und das, obwohl Keller bis zuletzt zu seinem Trainer gehalten hatte.

Noch am Vortag fragte eine Reporterin von Sky, warum man mit Struber weitermachen sollte. "Warum nicht?", sagte Keller prompt. Eine Antwort, die ihm zum Verhängnis wurde. Und Präsident Werner Wolf offenbar nicht gefiel.

Der begründete die Doppelentlassung nämlich so: "Wir wollten einen neuen Impuls auf der Trainerbank. Christian Keller war nicht bereit, diesen Schritt mitzugehen. Daher mussten wir uns von beiden trennen."

Sechs Aufstiege als Trainer: Rekordhalter Friedhelm Funkel

Struber ist also weg, mit ihm Keller. Und Funkel soll es nun richten. Aber wird es ihm gelingen? Immerhin spricht seine Vergangenheit für ihn: Funkel übernimmt bereits zum dritten Mal in Köln, zuletzt rettete er den Klub 2021 in der Relegation gegen Holstein Kiel.

Der Rekordaufsteiger – sechsmal ging es für ihn mit unterschiedlichen Klubs in die Bundesliga – unterschrieb für die zwei verbleibenden Ligaspiele sowie eine mögliche Relegation.

Das Ziel ist klar. Und Funkel glaubt daran: "Ich traue es der Mannschaft zu, dass sie direkt aufsteigt." Er habe, so erzählte er weiter, am Morgen nach dem Anruf sofort gespürt, dass er zusagen müsse: "Vielleicht hat der noch jemand anderen im Ärmel, habe ich gedacht." Und das sei nicht in seinem Sinne gewesen.

Simon Terodde gratuliert 1. FC Köln vorzeitig zum Aufstieg

Auch TV-Experte und Köln-Legende Simon Terodde begrüßt die Rückkehr von dem 71-Jährigen. Dass Funkel in Köln übernimmt, sei für ihn nicht überraschend gewesen. "Das war folgerichtig", sagt er im Interview mit "Sky".

"Du brauchst jetzt einen Mann, der Erfahrung hat. Friedhelm Funkel steht dafür. Da gibt es keine zwei Meinungen." Und weiter: "Mein erster Gedanke war: Glückwunsch zum Aufstieg. Dieser Mann wird den Effzeh in die 1. Liga führen. Davon bin ich überzeugt."

Die Geschichte erinnert an 2019, als Köln den damaligen Trainer Markus Anfang kurz vor Schluss entließ – und dennoch den direkten Aufstieg schaffte. Damals funktionierte der Impuls. Jetzt versucht man es wieder. Mit dem gleichen Rezept, aber einem anderen Personal: Friedhelm Funkel, der Retter wider Willen, ist zurück.

(Mit Material von sid, afp)

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