Trotz personeller Sorgen um neun verletzte oder gesperrte Spieler, setzte sich der 1. FC Köln im Top-Spiel der zweiten Bundesliga gegen den drittplatzierten SC Paderborn mit 2:1 durch. Durch das Unentschieden des HSV am Freitagabend sind die Rheinländer nun wieder Tabellenführer.
1:0 Marvin Mehlem (34.)
1:1 Felix Götze (42./Eigentor)
1:2 Denis Huseinbasic (60.)
Paderborns Obermair verschießt Elfmeter (25.)
"Ein guter Geißbock springt nur so hoch, wie er muss."
Vor diesem Spiel hatten die Kölner von ihren 14 Siegen in dieser Saison zehn mit einem Tor Vorsprung gewonnen. Nun kommt Spiel Nummer elf hinzu.
Trainer Gerhard Struber wollte an dieser Art und Weise keine Kritik aufkommen lassen. "Am Ende schaut es mit den knappen Siegen aus, als würden wir nur so hoch springen, wie wir müssen. Aber es bedeutet enorm viel Einsatz, ein Spiel zu gewinnen", sagte er im Vorfeld bei Sky.
Nach 111 Tagen stand Top-Torjäger Tim Lemperle wieder für den 1. FC Köln in der Startelf. Mit acht Toren und vier Vorlagen in den ersten 17 Spieltagen war er die Lebensversicherung der Rheinländer.
Zunächst fehlte er mit einem Muskelfaserriss, kam im Januar zu einem Kurzeinsatz, fiel dann jedoch wieder mit einer Oberschenkelverletzung aus. Nach einem 20-Minuten-Comeback vor der Länderspielpause war FC-Trainer Gerhard Struber nun "sehr froh", dass er ihn wieder in die erste Elf berufen konnte.
"Er hat unter Beweis gestellt, wie wichtig er für unsere Statik und Tiefe ist. Es fällt uns mit ihm leichter, ins Toreschießen zu kommen", fügte der Coach hinzu.
Lemperle blieb zwar ohne richtigen Torschuss, sorgte jedoch immer wieder für gefährliche Offensivaktionen. Nach 80 Minuten wurde er ausgewechselt.
Ein Schubser, ein Fall, ein schneller Pfiff und der Fingerzeig auf den Elfmeterpunkt. In einer eigentlich ungefährlichen Situationen schubste Kölns Schmied Paderborns Sven Michel, der einem Pass entgegenlief, aber dadurch im Strafraum zu Fall gekommen war. Für Schiedsrichter Frank Willenborg ein klarer Elfmeter.
"In allererster Linie ist es maximal unnötig, da so ranzugehen", bewertete Sky-Kommentar Dominik Müller die Situation. Torhüter Marvin Schwäbe hielt den schwach geschossenen Elfmeter.
Für Aufregung sorgte kurze Zeit später auch der Führungstreffer der Ostwestfalen. Filip Bilbija legte sich den Ball an Kölns Olesen vorbei, lief ihm beim Überholen in die Hacken und brachte ihn zu Fall. Eigentlich eine ähnliche Szene, wie beim Strafstoß, doch diesmal lief das Spiel weiter. Es gab zwar zarte Proteste der Kölner, doch Willenborg und auch der VAR korrigierten die Entscheidung nicht.
"Kein Foul für mich. Das sieht blöd aus, aber Bibilja wäre sowieso vorbei gewesen. Daher richtig, weiterlaufen zu lassen", sagte Sky-Experte Simon Terodde.
Der Ausgleich des 1. FC Köln hätte kurioser nicht fallen können. Zunächst hielt Paderborns Riemann einen Schuss von Finkgräfe, den Nachschuss von Rondic konnte Abwehrspieler Felix Götze im Fallen mit der Brust an den Pfosten lenken, doch von dort prallte der Ball an die Schulter des 27-Jährigen und kullerte ins Tor.
Für die Kölner geht es am Samstagabend im Heimspiel gegen Hertha BSC, der SC Paderborn spielt bereits am Freitag in Braunschweig.