Youri Mulder ist eine echte Identifikationsfigur des FC Schalke 04. Schon als Spieler wurde der Niederländer zum Publikumsliebling, besonders durch seinen Einsatz als Eurofighter beim Uefa-Cup-Sieg 1997.
Seit November 2024 arbeitet er interimsweise als Direktor Profifußball bei den Knappen und hat mit seinem Engagement sowie seiner lockeren Art frischen Wind in den Verein gebracht. Doch wie lange bleibt er in dieser Funktion erhalten?
Die aktuelle Zweitliga-Saison des FC Schalke 04 verlief alles andere als geradlinig. Der Klub erlebte sportliche Rückschläge, Trainerwechsel und Unsicherheiten in der sportlichen Leitung. Dennoch hat sich das Team stabilisiert und nach dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende scheint der Klassenerhalt in greifbarer Nähe.
Mulder übernahm den Posten des Direktors Profifußball vorläufig im November 2024 nach der Entlassung von Marc Wilmots. Ursprünglich hieß es, dass er bis zum Saisonende seinem Herzensverein helfen soll. In der Mulder-Tabelle, die nur den Zeitraum betrachtet, in dem der 55-Jährige im Amt war, würde Schalke auf Platz sechs mit nur drei Punkten vom Aufstiegsplatz entfernt stehen.
Der Niederländer ist nicht nur als Frohnatur bekannt, sondern bringt auch eine hohe fachliche Kompetenz mit. Er besitzt die Trainer-A-Lizenz, arbeitete als Co-Trainer auf Schalke und beim FC Twente Enschede und ist seit Mai 2021 im Aufsichtsrat der Knappen. Zudem ist er als TV-Experte in den Niederlanden für Ziggo Sport tätig, auch wenn seine Priorität inzwischen klar auf Schalke liegt.
Gemeinsam mit Kaderplaner Ben Manga bildet Mulder eine gleichgestellte sportliche Führungsebene. Während Manga die Hauptverantwortung für die Kaderplanung trägt, fungiert Mulder als wichtiges Bindeglied zwischen Trainer Kees van Wonderen und der Mannschaft. Zudem übernimmt er die öffentliche Kommunikation, während Manga keine Interviews mehr gibt.
Doch Mulder kann nicht nur locker und kommunikativ sein, er hat auch klare Vorstellungen und kann auf Kritik reagieren. Berichte über eine mögliche Verpflichtung von Raúl als neuen Trainer dementierte er energisch.
Wie es mit Mulder bei Schalke weitergeht, ist allerdings laut "Waz" noch offen. Sein Vertrag als Direktor Profifußball läuft nur bis Juni 2025. Die Zukunft des Niederländers hängt daher stark davon ab, wie die neue sportliche Führung des Klubs aussieht und da ist Schalke gerade in der Findungsphase
Spätestens zur nächsten Saison will der Ruhrpott-Klub einen neuen Sportvorstand präsentieren. Dieser muss dann entscheiden, ob Mulders Position als Direktor Profifußball überhaupt noch besteht. Ebenso muss Mulder selbst entscheiden, ob er mit der neuen sportlichen Leitung zusammenarbeiten möchte.
Aufsichtsratschef Axel Hefer hat sich klar für einen Verbleib Mulders ausgesprochen. Er bezeichnete ihn als "Glücksgriff" und betonte mehrfach seine Wertschätzung für dessen Arbeit. Ob dies jedoch reicht, um Mulder langfristig bei Schalke zu halten, bleibt abzuwarten.