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Bushido: Tour ist fast ausverkauft – wieso der Rapper aktuell so erfolgreich ist

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Bushido ist seit zwanzig Jahren im Geschäft. Jetzt hat er angekündigt, zum letzten Mal auf Tour zu gehen.imagoimages / EIBNER/Daniel Lakomski
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Tour-Tickets verkaufen sich rasend schnell: Wieso Bushido heute noch so erfolgreich ist

04.11.2023, 14:11
Leon Schäfers
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Es ist schon länger her, dass das letzte Album von Bushido an der Spitze der Charts landete. Mediale Aufmerksamkeit bekommt er hauptsächlich durch den Arafat-Prozess. Und dann sind da noch die RTL-Dokus sowie intime Podcasts mit seiner Ehefrau. Böse Zungen würden behaupten, Bushidos Rap-Karriere habe ihren Zenit längst überschritten.

Die Ticketverkäufe seiner anstehenden "König für immer"-Tour sprechen da aber eine ganz andere Sprache. Wie ist Bushidos anhaltender Erfolg zu erklären?

So erfolgreich ist Bushido mit seiner Tour

Nur sieben Minuten, nachdem der Vorverkauf für Bushidos kommende Tournee gestartet ist, sollen schon gut 40.000 Tickets über die digitale Ladentheke gegangen sein. Es sind astronomische Zahlen, die Bushido selbst sich nicht hätte ausmalen können.

Über Zweifel an seiner heutigen Beliebtheit beim Live-Publikum hat der Rapper noch vor einigen Tagen im "Kiss FM"-Interview gesprochen. Denn auf seiner anstehenden "König für immer"-Tour wird er in den ganz großen Arenen dieses Landes spielen. Jegliche Sorgen, diese nicht füllen zu können, sollten aber nun hinfällig sein.

"Es ist einfach unglaublich", heißt es später in einem Instagram-Post von Bushido. Denn nur eine Woche nach Vorverkaufsstart konnte er nun sogar fünf Zusatztermine ankündigen. Die insgesamt knapp 90.000 Tickets, die ursprünglich für die gesamte Tour vorgesehen waren, wurden damit ins Sechsstellige aufgestockt. Und das alles, während Bushido Tausende Kilometer entfernt von Deutschland in seiner Wahlheimat Dubai residiert. Auf so einem Level bewegen sich im deutschen Rap nur wenige.

Warum Bushido noch immer so viele Tickets verkauft

Die Gründe für Bushidos anhaltenden Erfolg sind vielfältig. Ein Punkt scheint aktuell aber besonders schwer ins Gewicht zu fallen: Bushido hat von Anfang an klargestellt, dass die "König für immer"-Tour seine letzte bleiben wird. Dort nicht am Start zu sein, heißt überspitzt gesagt also auch, ein Stück Deutschrap-Geschichte zu verpassen.

Außerdem warten Fans schon lange auf eine Tour, was die schnellen Verkäufe zusätzlich begünstigt haben wird. Das letzte Mal war er 2016 zusammen mit Shindy anlässlich ihres Kollabo-Albums "Cla$$ic" auf Tour. Das liegt fast acht Jahre (!) zurück. Zwar wurde damals wenig später eine Solotour zu seinem Album "Black Friday" für 2017 angekündigt, die musste aber erst verschoben, dann komplett abgesagt werden.

Apropos Shindy: Am vergangenen Wochenende stand Bushido überraschenderweise bei seinem ehemaligen Schützling mit auf der Bühne, als der ein Konzert in der Kölner Lanxess Arena gegeben hat. Völlig aus dem Nichts kommt das nicht, da die beiden in den vergangenen Monaten des Öfteren übereinander gesprochen hatten – dem Überraschungseffekt hat das aber keinen Abbruch getan.

Schließlich ist es Jahre her, dass man das einstige Dream-Team vereint gesehen hat. Und ihr gemeinsames Album gilt nicht umsonst als (wie es der Titel schon nahelegt) Deutschrap-Klassiker.

Dass Shindy also auch Bushidos Tour einen Besuch abstattet, scheint nun alles andere als abwegig zu sein. Offiziell wurde bislang jedoch lediglich Animus als Support-Act angekündigt, mit dem Bushido 2019 das Kollabo-Album "Carlo Cokxxx Nutten 4" releast hat.

Eine Wiedervereinigung mit alten Weggefährten löst bei vielen Fans natürlich vor allem eines aus: Nostalgie. Ein nicht zu verachtender Faktor bei einem Rapper wie Bushido, schließlich dauert seine Legacy bereits über zwei Jahrzehnte an. Dass Erinnerungen an vergangene Tage ohnehin gut in der deutschen Musikindustrie funktionieren, stellen an anderer Stelle die zahlreichen 90er-Samples von Künstlern wie RAF Camora unter Beweis.

Was man nicht vergessen sollte: Bushido hat eine sehr loyale Fanbase. Dass laut Spotify-Angaben monatlich auch nach all der Zeit trotzdem noch zwei Millionen Menschen seine Musik hören, ist beachtlich. Gut, ein Sido, der ungefähr zur selben Zeit bekannt wurde, kann vielleicht noch mehr Streams generieren – im Vergleich zu Bushido hat seine heutige Musik aber einen deutlich massentauglicheren Klang.

Die kalkulierte Promophase rund um "Rex in aeternum"

Nachdem Bushido Ende 2021 sein bis dato letztes Album "Sonny Black 2" releast hat, blieb es auf musikalischer Seite weitestgehend ruhig um ihn. Das änderte sich Anfang September, als Bushido mit "Dark Knight" einen Capital Bra-Disstrack releast und damit die Promophase zu seinem anstehenden Album "Rex in aeternum" eingeläutet hat. Sämtliche Reaktionen auf den Track machen deutlich: Was diesen Beef betrifft, schlagen sich die allermeisten auf Bushidos Seite.

Dass der Vorverkauf seiner Tour nun mitten in die Promophase fällt, ist nichts Ungewöhnliches und dem Erfolg mit Sicherheit zuträglich. Bushido scheint außerdem genau zu wissen, wie er für ein anstehendes Album Spannung aufbauen kann. Seit "Dark Knight" kam nämlich keine weitere Single von ihm. Fans wissen also, dass ein Album kommt – sie wissen aber noch immer nicht so ganz, womit sie zu rechnen haben. Eine Promophase, die durchdacht und sorgfältig geplant wirkt.

Wie geht es in Zukunft mit Bushido weiter?

Der Blick auf die kommenden Monate scheint für Bushido vielversprechend. Es ist durchaus denkbar, dass er mit seinem kommenden Album "Rex In Aeternum", das am 9. Februar 2024 erscheinen soll, an alte Erfolge anknüpfen kann und wieder an der Spitze der Charts landet.

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Ansonsten sind Bushidos langfristige Zukunftspläne noch undurchsichtig: Wird "Rex in Aeternum" – ähnlich wie die Tour – das letzte Mal sein, dass er ein Solo-Album droppen wird? Wird er sich wieder verstärkt auf die Label-Arbeit konzentrieren? Wie steht es auf lange Sicht um seine TV- und Podcast-Projekte?

All das wird die Zukunft zeigen und maßgeblich mitbeeinflussen, ob Bushido aktuell seinen letzten Hype durchlebt oder ob es doch noch weiter geht für ihn. Fakt ist: Momentan haben noch mehr als genug Menschen Bock auf seine Musik und seine Live-Shows.

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