Ausgangspunkt war eine Trunkenheitsfahrt, die Katja Krasavice bereits öffentlich eingeräumt hatte. Mit 1,1 Promille am Steuer wurde sie von der Polizei gestoppt – ein strafbares Vergehen nach §316 StGB. Sie verlor ihren Führerschein. Doch der eigentliche Skandal begann laut ihrer Aussage erst danach.
Im Zuge der Abgabe ihrer Fahrerlaubnis in Leipzig musste sie – wie üblich – ihre persönlichen Daten angeben. Was darauf folgte, schildert sie in einem neuen Video auf Tiktok und Instagram.
Ein Beamter, der bei dem Vorgang anwesend war, soll sich heimlich ihre Handynummer notiert und ihr später über Whatsapp geschrieben haben. In einer Sprachnachricht, die Krasavice im Video abspielt, spricht der Mann sie vertraulich mit "Katja" an – nicht mit ihrem bürgerlichen Namen.
Der Polizist äußert sich in der Nachricht kritisch über seine Kollegen und zweifelt sogar den Promillewert der Messung an. Besonders heikel: Er schlägt ein Treffen auf einen Kaffee vor und deutet an, dass man "vielleicht noch etwas machen" könne – eine Formulierung, die Krasavice zutiefst irritiert.
"Will er damit sagen, dass er bestechlich ist?", fragt sie empört in die Kamera. Sie stellt klar, dass sie nicht bereit ist, übergriffiges Verhalten zu tolerieren – ganz gleich, von wem es kommt.
Ihr Appell an die Leipziger Polizei: Es brauche klare Konsequenzen und ein respektvolles Verhalten, insbesondere gegenüber Frauen. "Sonst geht nächstes Mal eine Anzeige von mir raus."
Krasavice sieht in dem Vorfall kein Einzelfallproblem, sondern ein Zeichen struktureller Schwächen im System. "Ich habe kein Interesse an Polizisten. Lasst mich in Ruhe", macht sie deutlich. Für sie ist das Verhalten des Beamten ein klarer Amtsmissbrauch.
Auf Anfrage von watson äußert sich die Polizeidirektion Leipzig zu den Anschuldigungen der Musikerin. Ein Sprecher teilt mit:
Es handele sich um eine Ordnungswidrigkeit. "Erste Prüfungen ergeben bisher keinen Verdacht gegen einen konkreten Beamten der hiesigen Polizeidirektion", heißt es weiter.
Die Ermittlungen gehen dennoch weiter. "Dabei sind wir auf Mithilfe der Betroffenen angewiesen", gibt die Polizei abschließend zu bedenken.