Ein Linienbus, der nicht unter 50 Meilen pro Stunde fahren darf, sonst explodiert er. Klingt nach einem simplen B-Movie-Plot? Vielleicht. Aber "Speed" hat 1994 bewiesen, dass aus einer simplen Idee absolute Spannung geboren werden kann.
Regisseur Jan de Bont (Kameramann von "Stirb langsam") lieferte mit seinem Regiedebüt einen der rasantesten Actionfilme der 90er und legte damit den Grundstein für Keanu Reeves’ Karriere als ernstzunehmender Actionheld. Aktuell läuft der Kultfilm im Stream von Disney+.
Der junge LAPD-Polizist Jack Traven (Keanu Reeves) wird eines Morgens zu einem dramatischen Einsatz gerufen: Ein Linienbus in Los Angeles wurde mit einer Bombe versehen.
Die Bedingung des Erpressers ist so simpel wie tödlich. Sobald der Bus schneller als 50 Meilen pro Stunde fährt, wird der Sprengsatz aktiviert. Fällt das Tempo dann unter diese Grenze, detoniert die Bombe.
Traven gelingt es, mitten im laufenden Verkehr auf den Bus aufzuspringen. Doch der Bus ist voll besetzt mit nichtsahnenden Fahrgästen und der Fahrer wird schnell außer Gefecht gesetzt. Die junge Passagierin Annie (Sandra Bullock) übernimmt das Steuer und muss gemeinsam mit Traven einen Weg finden, durch den Stadtverkehr zu navigieren, ohne das tödliche Tempo zu unterschreiten.
Während der Bus über Highways rast, Baustellen umkurvt und beinahe Katastrophen auslöst, versuchen Traven und sein Team den Erpresser zu identifizieren und zu stoppen.
"Speed" war 1994 ein Überraschungserfolg: clever, spannend, schnell. Der Film machte Keanu Reeves endgültig zum Actionstar. Drei Jahre später folgte "Speed 2: Cruise Control". Und obwohl Sandra Bullock wieder an Bord war, ging das Schiff – im wahrsten Sinne – unter.
Statt eines rasant durch Los Angeles donnernden Busses spielt die Fortsetzung auf einem Kreuzfahrtschiff. Der neue Love Interest: Officer Alex Shaw (Jason Patric). Keanu Reeves lehnte die Rolle übrigens ab – laut eigener Aussage, weil das Drehbuch "schlecht war". Eine weise Entscheidung.
Denn: Ein Schiff mit durchschnittlich 20 Knoten (knapp 40 km/h) ist einfach kein Ersatz für die Adrenalin-getränkte Bus-Mission aus Teil 1. Der Grundplot – ein Hacker übernimmt die Kontrolle über das Schiff und will es in einen Hafen krachen lassen – wirkt im Vergleich zum Vorgänger langatmig und konstruiert.
Auf "Rotten Tomatoes" liegt der Kritiker-Score bei vier Prozent. Ja, richtig gelesen: vier Prozent. Auch finanziell war "Speed 2" ein Desaster. Trotz großem Budget (rund 160 Millionen Dollar) blieb der Einspielerfolg deutlich hinter den Erwartungen zurück, lediglich 164 Millionen Dollar wurden lauf "Box Office Mojo" eingespielt.
Vox zeigte "Speed" am 19. Juli um 22.45 Uhr im Free-TV. Der Film kann bei Disney+ gestreamt werden, wo er aktuell in der Flatrate enthalten ist. Benötigt wird natürlich ein aktives Abo.