"Rust" erzählt eine klassische Western-Geschichte, doch die tragische Realität hinter den Kulissen lässt sich für viele offenbar nicht ausblenden.
Zwar war das Budget mit acht Millionen US-Dollar vergleichsweise nicht besonders hoch, doch womöglich wird "Rust" am Ende trotzdem nicht oder kaum profitabel sein.
Dies legen die Zahlen nahe, die die erste Auswertung ergibt. In Deutschland läuft "Rust" seit dem 1. Mai, in den USA startete der Film einen Tag später.
Wie unter anderem der "Hollywood Reporter" berichtet, spielte das Western-Drama in den ersten Tagen lediglich rund 25.000 Dollar in den Staaten ein – bei immerhin 115 Kinos, in denen der Film gezeigt wurde.
Parallel ist das Werk in den USA auch als Premium-Video-on-Demand verfügbar. Ein echtes Kinopublikum scheint "Rust" aber nicht zu finden.
"Rust" wird in den USA durch das Independent-Label Falling Forward Films vertrieben. Kein großes Studio traute sich, zu diesem Zeitpunkt einen Film breitflächig ins Kino zu bringen – zu dominant ist der neue Marvel-Blockbuster "Thunderbolts*", der parallel läuft.
Und zu brisant ist der Schatten, der über "Rust" liegt.
Die Produktion ist untrennbar mit dem tödlichen Vorfall am Set im Oktober 2021 verbunden, bei dem die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben kam.
Hauptdarsteller Alec Baldwin, der zugleich als Mitautor und Produzent fungierte, hatte damals eine Waffe in der Hand, von der er annahm, sie sei mit Platzpatronen geladen.
Tatsächlich befand sich jedoch eine echte Kugel im Lauf. Der Schuss traf Hutchins tödlich und verletzte auch Regisseur Joel Souza.
Die Ereignisse lösten eine Welle an Entsetzen aus. Im Zentrum der öffentlichen Debatte standen Sicherheitslücken und Fahrlässigkeiten am Set.
Gegen Baldwin wurde zunächst Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben, doch das Verfahren wurde später eingestellt.
Neue Beweismittel hatten Zweifel an der Belastbarkeit der Vorwürfe aufgeworfen. Baldwins Anwälte warfen der Staatsanwaltschaft vor, entscheidende Informationen zurückgehalten zu haben.
Anders verlief das Verfahren gegen Hannah Gutierrez-Reed, die als Waffenmeisterin für die Filmproduktion verantwortlich war. Sie wurde im März 2024 verurteilt und muss eine Haftstrafe von 18 Monaten verbüßen.