Die einst gefeierte HBO-Serie "Euphoria" befindet sich seit über zwei Jahren im Winterschlaf. Versuche, die von Fans heiß erwartete dritte Staffel anzuschieben, gab es kaum, zumindest keine öffentlich wahrnehmbaren. Und doch beteuern Verantwortliche regelmäßig, dass es auf jeden Fall, wirklich, definitiv weitergehen soll mit der Teenie-Drama-Geschichte um Zendayas Rue.
Diese Woche kam dann die Nachricht: Staffel drei verspätet sich weiter. Dabei war der ursprüngliche Startzeitraum schon großzügig weit in die Zukunft verlegt worden – ins Jahr 2025! Am Drehbuch werde aber weiterhin gearbeitet, hieß es seitens eines Sendersprechers.
Lange Wartezeiten auf neue Serienstaffeln sind inzwischen mehr Regel als Ausnahme. Dennoch haben selbst chronische Zuspätkommer wie "Stranger Things" nach zwei Jahren zumindest konkrete Produktionsanstrengungen in die Wege geleitet: Besetzungen, Skript-Arbeiten, Drehtermine und so weiter.
All das gibt es bei "Euphoria" bislang nicht. Befürchtungen, dass HBO in Sachen Staffel drei vor allem Lippenbekenntnisse abgibt, sind gerechtfertigt und wurden nun von einem anonymen Schauspieler oder einer anonymen Schauspielerin bestätigt.
Die amerikanische News-Seite "Daily Beast" kontaktierte ein unbekanntes Mitglied der Besetzung. Das Fazit in aller Kürze:
Die Person beschreibt einen frustrierenden Prozess hinter den Kulissen, der aus immer weiteren Verschiebungen bestand:
Seit zwei Jahren ziehe sich das nun hin. Zwei Jahre vertröstete HBO die Crew und die Besetzung. Die Konsequenz: Die Schauspieler:innen lehnten andere Jobs ab.
Vermutlich spielt die anonyme Person eine eher untergeordnete Rolle im Cast. Denn die großen Stars der Serie taten alles, nur Jobs abseits von "Euphoria" lehnten sie eben nicht ab.
Nate-Darsteller Jacob Elordi spielte zuletzt "Elvis". Cassie-Darstellerin Sydney Sweeney entwickelte sich mit "Anyone but You" endgültig zu einer aufstrebenden Darstellerin. Zendaya ist sowieso überall. Keiner dieser Stars hat aktuell Zeit für "Euphoria" und wird sie wohl auch in den kommenden Monaten nicht haben.
HBO kapitulierte deshalb diese Woche vor der Situation und stellte der kompletten Besetzung frei, andere Rollen anzunehmen. Das ist ein Segen für die Beteiligten, aber ein Fluch für "Euphoria" Staffel drei, erklärt die anonyme Person:
Mit anderen Worten: Das Momentum ist weg. Interessiert sich wirklich noch jemand für "Euphoria"? Und wenn ja: Hält der bröckelnde Hype noch ein oder zwei weitere Jahre? Vor diesen Fragen stehen die Verantwortlichen nun. Und die Antworten könnten schmerzhaft ausfallen.
Die beste Variante ist jetzt vielleicht, die Situation vollständig anzuerkennen und "Euphoria" dennoch nicht abzuschreiben. "Euphoria" könnte ja immer noch irgendwann zurückkehren. Dann aber nicht als Fortsetzung mit Staffel drei. Sondern als Revival, in acht, neun oder zehn Jahren. Das würde zumindest allen Beteiligten mehr Zeit geben.