Wie es um die Gleichberechtigung der Geschlechter so steht, lässt sich aus vielen Bereichen unserer Gesellschaft ableiten: Wie verhält es sich mit dem Gehalt und Gender Pay Gap? Wie viele Frauen sitzen in der Führungsetage – und wie viele Männer? Wie sehr sind Frauen von Gewalt betroffen und wie sehr Männer?
Einer der Bereiche, der für viel Sichtbarkeit sorgt und den Stand der Gleichberechtigung von Frauen und Männern spiegelt, ist die Musik- und Kunstszene. Gerade in dieser sind Frauen und FLINTA* Personen (Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender) häufig noch unterrepräsentiert.
Aber die Dinge ändern sich langsam: In den Apple Music Jahrescharts 2024 hat sich die Frauenquote gebessert, laut Apple liegt sie auf einem neuen Höchstwert: In den globalen Top 100 sind 39 Songs von Frauen.
Sieben der 39 Songs stammen aus der musikalischen Feder von Taylor Swift, berichtet unter anderem die "Musik Woche". Damit ist Swift die Künstlerin mit den meisten Platzierungen, gefolgt von Sza mit sechs Songs. Angeführt wird die Liste von Drake und Morgan Wallen, die jeweils acht Songs in den weltweiten Top 100 platzieren konnten.
Mit Blick auf die meisten Streams landet Sabrina Carpenter jedoch noch vor Taylor Swift. Carpenters "Espresso" ist auf dem dritten Platz, während Swifts "Cruel Summer" auf dem fünften Platz folgt. Ebenfalls noch in den Top 10 der meistgestreamten Songs vertreten ist "Birds Of A Feather" von Billie Eilish. Die Sängerin wurde darüber hinaus mit der Auszeichnung "Apple Music Artist of the Year 2024" geehrt.
In den deutschen Charts der meistgestreamten Songs stehen Ayliva und Apache 207 mit "Wunder". Abgesehen davon finden sich außer Raye, Cassö, D-Block Europe und "Prada" sowie Tate McRae und ihrem Song "Greedy" nur Männer auf der deutschen Top 10.
Jede Frau, die in solchen Charts platziert wird, ist ein Erfolg für Musikerinnen. Zur allgemeinen Einordnung in der Musikbranche: Von 2013 bis 2023 waren jährlich durchschnittlich 86 Prozent der Nominierten für einen Grammy männlich – und damit gerade einmal 14 Prozent weiblich, wie eine Auswertung von Statista zeigt. 2018 trendete der Hashtag #GrammysSoMale (also "Grammys so männlich"), weil in den wichtigsten Kategorien nur eine einzige Frau mit einer Auszeichnung geehrt wurde.
Tatsächlich zeigte sich eine Veränderung der Geschlechterverhältnisse in der Musikbranche auch in der vergangenen Grammy-Verleihung. 2024 ging jeder Preis in den hart umkämpften Hauptkategorien an mindestens eine Frau. Außerdem traten hauptsächlich Frauen auf, für die Kategorie "Album des Jahres" waren von acht Nominierten sieben Personen weiblich.