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"Let's Dance"-Star Detlef Soost macht vielsagende "Popstars"-Andeutung

Detlef Soost

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Detlef Soost ist einer der diesjährigen Promis bei "Let's Dance".Bild: RTL/ Arya Shirazi
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"Let's Dance"-Star Detlef Soost denkt über "Popstars"-Comeback nach: "Kann ich mir vorstellen"

23.02.2024, 15:00
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Detlef "D!" Soost galt einst selbst als strenger Juror bei "Popstars". Von 2000 bis 2012 prägte der Coach und heutige Motivationstrainer die TV-Show. Nun ist er selbst Kandidat. In der 17. Staffel von "Let's Dance" kämpft er um den Titel "Dancing Star" (ab 23. Februar immer freitags, 20.15 Uhr, bei RTL).

Im Interview mit watson spricht Detlef über mögliche Vorteile als Tänzer, erklärt, wovor er am meisten Angst hat und offenbart, welche TV-Show ihn noch einmal reizen würde.

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watson: Als der neue "Let's Dance"-Cast bekanntgegeben wurde, gab es für deine Teilnahme auch Kritik, weil du so viele Vorerfahrungen mitbringst. Kannst du das verstehen?

Detlef Soost: Jetzt muss ich mal ganz ehrlich eine Frage stellen: Welche Vorerfahrungen habe ich?

Du kannst tanzen, hast Körperbeherrschung und Taktgefühl. Das wird der eine oder andere Promi sicher nicht mitbringen.

Ich vergleiche das damit, wenn Sido in einer Oper eine Arie singen soll. So erfolgreich er auch mit rappen ist, er ist ein toller Typ und war damals mit mir in der "Popstars"-Jury, aber ich vermute, dass er keine Arie in einer Oper singen kann. Ich bin ehrlich, ich habe wirklich vor den ersten Trainings gehofft, dass ich es durch meine Körperbeherrschung etwas leichter habe. Aber das Gegenteil ist der Fall. Das sage ich nicht, um tief zu stapeln.

Was ist der Grund?

Die Art von Hiphop-Bewegung, die ich seit 42 Jahren mache, ist etwas komplett anderes. Das ist so, als wenn man Senf und Marmelade vergleicht. Ich muss alles, was mein Körper automatisiert hat, verlernen, um mir die neuen Bewegungen anzueignen. Ich finde die Standard- und Lateintänze aber so geil. Wenn die Profis tanzen, könnte ich vor Begeisterung durchdrehen. Da merke ich: Alter Schwede, du hast noch einige Grenzen, die du überwinden musst.

"Ich finde das nicht unfair."

Willst du sagen, du hast es teilweise sogar schwerer als andere?

Es gibt viele Teilnehmer aus unserer Staffel, die tänzerische Vorerfahrungen haben. Für andere, die noch nie getanzt haben, ist es aber auch gut, weil sie sich nichts abgewöhnen müssen. Jeder hat andere Vorteile, Herausforderungen. Ich gucke nicht auf die anderen, sondern will mein Ding so gut wie möglich machen.

Einige meinen, es sei unfair, dass ein Tänzer als Promi mitwirkt. Dieser Ansicht widersprichst du.

Ich finde das nicht unfair. Als "Let's Dance"-Teilnehmer hast du immer die Chance, dass Leute das gut finden, was du machst. Aber du wirst auch immer Menschen haben, die es nicht gut finden. Wenn ich in der ersten Sendung gut tanzen sollte, dann sagen welche: "Es hat sich bestätigt, er kann das gut." Niemand weiß, wie viel Zeit ich in den Stand meines Könnens investiert habe.

2023 gewann Anna Ermakova die Show, die ebenfalls Tanzerfahrung hatte. Kannst du es ins Finale schaffen?

Ich habe mir bei vielen Dingen, die ich in meinem Leben gemacht habe, immer die höchsten Ziele gesetzt. Ich gebe offen zu, dass ich dadurch manchmal verkrampft war. Ich habe mir für dieses Mal drei Ziele vorgenommen.

Welche Ziele sind das?

Ich will bei den Tänzen so nah wie möglich ans Original rankommen. Das ist schon Ehrgeiz genug. Ich will mir treu bleiben, nach jeder Show in den Spiegel gucken und sagen: "Detlef, du kannst zu 100 Prozent zu dir stehen. Deine Frau und Kinder sind stolz auf dich." Als Letztes will ich Spaß haben, auch wenn es anstrengend wird.

Denkst du, die Jury geht mit dir härter ins Gericht?

Das ist echt eine gute Frage. Ich könnte mir vorstellen, dass sie genauer hinschauen. Ich würde das ehrlicherweise richtig finden, wenn sie härter mit mir umgehen. Das wäre sogar gut, weil dann die Kritiker sehen: Die Jury ist wenigstens mit ihm strenger als mit jemandem, der noch gar nicht getanzt hat.

"Ich war streng, weil ich wollte, dass die Kandidaten verstehen, was sie tun müssen, um besser zu werden. Ich unterstelle Joachim Llambi genau das Gleiche."

Fürchtest du das Urteil von Joachim Llambi, der für seine direkte Art bekannt ist?

Ich war selbst ein strenger Juror und weiß, warum. Ich war nicht streng, um anzugeben oder mich in den Vordergrund zu stellen. Ich war streng, weil ich wollte, dass die Kandidaten verstehen, was sie tun müssen, um besser zu werden. Ich unterstelle Joachim Llambi genau das Gleiche.

Im Endeffekt sagt er dir, wie es richtig ist.

Er bringt die Dinge ganz klar auf den Punkt. Bei mir könnte es heißen: "Du machst die Beine so zusammen, als wenn du auf Toilette bist." Beim nächsten Mal weiß ich ganz genau, ich habe die Beine offen und mein Becken kann trotz zwei künstlicher Hüften ebenfalls offen sein, weil Llambi es mir ganz klar gesagt hat.

Also stellst du dich der Kritik und hast keine Sorge, dass sie zu hart werden kann.

Nein, ich habe keine Sorge, dass sie zu hart werden kann. Ich bin 53 Jahre, dreifacher Familienvater, durfte in meinem Leben viel erreichen und bin glücklich verheiratet. Ich werde das aushalten.

"'Popstars' war auch eine Heldenreise."

Du warst in der Vergangenheit selbst Juror. Hilft dir das in der Show?

Ja, das hilft mir. Ich bin nach 24 Jahren zum ersten Mal wieder Schüler. Jetzt darf ich wieder der Schüler sein, der sich Schritt für Schritt durch seinen Coach weiterentwickeln darf. Ich freue mich wie ein kleines Kind darauf. Ich brauche klare Ansagen und übe so lange, bis ich es kann. Für die Jury-Urteile habe ich noch mehr Verständnis, weil ich selbst auf der anderen Seite gesessen habe.

Für dich ist die Teilnahme ein Abhaken deiner persönlichen Bucket-List. Warum ist dir "Let's Dance" so wichtig?

Unsere ganze Familie findet die Sendung toll. Ich bin ehrlich, es gibt heutzutage nicht viele Formate, die ein gutes Image haben. Im Endeffekt zählt nur, wie du dein Herz, deine Leidenschaft und deinen Ehrgeiz in 90 Sekunden auf die Bühne knallst. Alle sind gleich. Es gibt keine Manipulation, sondern Heldenreisen. Anna Ermakova hatte eine Ballettausbildung. Darüber hätten sich die Leute auch aufregen können, haben sie aber nicht. Von Anfang an ist sie mit 100 Prozent Leidenschaft, Herz und Ehrgeiz in die Sendung gegangen. Das hat der Zuschauer gespürt. "From Zero to Hero", wie Sarah Connor sagen würde.

Du hast immer gesagt, wenn du noch einmal an einem Format teilnehmen würdest, wäre es "Let's Dance". Ist für dich danach Schluss?

Ich weiß nicht, was noch kommt. Vielleicht sagen sie nach 23 Jahren: "Jetzt machen wir 'Popstars' noch mal." Da könnte ich zucken. Insgesamt bin ich mit meinem Leben sehr zufrieden. Mit meiner Familie, meinen Kindern und auch mit dem, was ich beruflich machen darf. Ich denke nicht wie früher daran, noch etwas erreichen zu müssen. Ich möchte ein guter Vater, guter Ehemann sein und so viele Menschen wie möglich mit meiner Lifestyle-Idee erreichen.

In einer Castingshow könntest du tatsächlich noch mal einen Platz bekommen.

Die letzte "Popstars"-Staffel war 2012. Das TV-Projekt kann ich mir noch mal vorstellen. Gerade mit der ganzen Frustration in der heutigen Gesellschaft. "Popstars" war auch eine Heldenreise. Manche, die wir in den Workshops hatten, konnten noch gar nicht gut singen. Es ist wie bei "Let's Dance", die Kandidaten können noch kein Standard und Latein, lernen es aber.

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