Für Elton könnte es momentan kaum schlechter laufen. Zwar zählt er (noch) zu den präsentesten Promis im Fernsehen, innerhalb kurzer Zeit hat der Moderator jetzt aber gleich zwei Shows verloren: ProSieben warf ihn zunächst bei "Schlag den Star" raus, da dem Sender die vielen RTL-Jobs von Elton ein Dorn im Auge waren. Ironischerweise hat nun auch RTL ein Elton-Format gestrichen.
Demnach wird es keine weitere Staffel von "Blamieren oder Kassieren" geben, da die Quoten zuletzt absolut nicht mehr überzeugen konnten. Besonders bitter für RTL: Die Rechte an der Sendung wurden für teures Geld gekauft.
Zur Erinnerung: RTL sicherte sich die Rechte an mehreren Formaten, die einst Stefan Raab für ProSieben entwickelte. Dazu zählt beispielsweise auch das "Turmspringen", das traditionell nur einmal im Jahr über die Bühne geht. "Schlag den Besten" übernahm RTL mit konzeptionellen Änderungen.
Und dann ist da eben auch noch "Blamieren oder Kassieren". Das Quiz, das einst aus "TV Total" hervorging, sollte am Abend die Lücke zwischen dem Start der Primetime und dem Anpfiff der Uefa-Fußballspiele um 21 Uhr schließen, was am Ende mehr schlecht als recht funktionierte – trotz einer knackigen Laufzeit von 30 Minuten.
Gegenüber der "Bild" bestätigte der Sender am Mittwoch, dass an diesem Donnerstag die letzte der zwölf bereits im Herbst 2023 produzierten Folgen ausgestrahlt wird. Ein Sprecher gab an:
Man wolle sich nun "auf andere tolle Projekte mit Elton" konzentrieren wie "Drei gegen Einen" und "Das RTL EM-Studio – Alle Spiele, Tore, Emotionen'". Damit nimmt RTL etwaigen Spekulationen, dass Elton nun bei seinem nächsten Arbeitgeber komplett durchfallen könnte, immerhin sofort den Wind aus den Segeln.
Tatsächlich greift hier letztlich "nur" eine Uralt-Regel: Was nicht funktioniert, wird früher oder später eben abgesetzt, im Zweifel ohne Rücksicht auf große Namen. Dass es Elton zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit erwischt, ist aus Sicht des 53-Jährigen schlicht dumm gelaufen.
Dabei hatte er sich am Mittwochvormittag nach seiner ProSieben-Enttäuschung erst wieder besser gelaunt gezeigt und in seiner Instagram-Story geschrieben: "Guten Morgen und auch Mahlzeit! Langsam beruhigt sich alles wieder." Wenige Stunden danach folgte die Hiobsbotschaft zu "Blamieren oder Kassieren". Armer Elton... oder?
In Gefahr ist seine TV-Karriere als solche sicherlich nicht, denn bei RTL stehen, wie der Sender selbst in seinem Statement erwähnt, schon zwei neue Elton-Formate in den Startlöchern.
Bereits vergangene Woche versicherte die RTL-Programmdirektorin Inga Leschek außerdem: "Wir lieben Elton. Und wenn er jetzt auf einmal ein bisschen mehr Zeit hat, dann wird ihn die RTL-Family natürlich mit offenen Armen empfangen. Unser Publikum hat ihn schon ins Herz geschlossen."
Bei aller Elton-Euphorie bringt der "Blamieren oder Kassieren"-Flop nun einmal auch eine bittere Erkenntnis mit sich: Garantierte Quoten-Hits gibt es nicht mehr. Die oft beschworene Nostalgie für alte Stefan-Raab-Formate ist vielleicht vor allem eine Geschichte, die sich die RTL-Verantwortlichen selbst gerne erzählen.
Die Wahrheit ist womöglich: Das Publikum giert nach neuen, innovativen Sendungen, während immer mehr einstigen Dauerbrennern langsam die Luft ausgeht.
Derzeit muss beispielsweise ProSieben schmerzlich erfahren, dass "The Masked Singer" mit zwei Staffeln pro Jahr schlicht totgeritten wurde, während RTL unter anderem mit seinen Reality-Formaten kämpft. Nicht umsonst wurde das alte "Bachelor"-Konzept 2023 radikal über den Haufen geworfen. Erst kürzlich flog "Schwiegertochter gesucht" aus dem linearen Programm, der Neustart ging nach hinten los. Kult ist kein Verkaufsargument mehr.
Und nicht einmal auf Elton hat das Publikum offensichtlich immer Lust, selbst bei ihm droht dieses Jahr die endgültige Übersättigung. "Wer weiß denn sowas?", "1, 2 oder 3", "Schlag den Besten", "Drei gegen Einen" oder demnächst der EM-Talk: Irgendwie ist Elton immer da, dabei funktioniert eine Beziehung nachweislich und insbesondere durch hin und wieder ein wenig Abstand voneinander. Das gilt auch für die Beziehung mit dem Fernseh-Publikum.