Soweit bekannt, sind Pedro Pascal und Vanessa Kirby kein Paar. Die beiden spielen in "Fantastic Four: First Steps" Superhelden-Eheleute und traten in der Promo-Phase, die mit dem Start des Films am Donnerstag endete, gemeinsam in Interviews auf.
Aktuell geht ein Interview-Mitschnitt viral, in dem Pascal und seine Filmpartnerin einen sehr engen Umgang pflegen. Sie sind touchy, beide, wobei in diesem Clip die Berührungen vor allem von Vanessa Kirby ausgehen.
Auf X stellen etliche Accounts den Clip in einen sexuellen oder zumindest romantischen Kontext. Gegenüber Vanessa Kirby, die verheiratet ist, werden bereits Fremdgehvorwürfe erhoben. Die Debatte hat sich ziemlich schnell hochgeheizt.
So schnell, dass man da vielleicht mal ein bisschen genauer draufschauen sollte? Wieso regen sich Menschen im Internet über offen zur Schau gestellte Zuneigung auf? Sind Streicheleinheiten schon Fremdgehen? Und sollten das wirklich Menschen im Internet beurteilen und nicht doch eher die beteiligten Personen?
Man muss hier drei Aspekte getrennt betrachten:
Ja, Film-Sets sind ungemein effektive Partnerbörsen. Die Schauspieler:innen verbringen über Wochen hinweg mehrere Stunden am Tag miteinander. Sie stellen teilweise intime Szenen nach, machen sich emotional durchlässig, müssen sich ineinander einfühlen. Natürlich kommt man sich auch körperlich näher.
Das bedeutet aber eben nicht, dass aus Film-Liebespaaren immer gleich echte Liebespaare entstehen. Dann würde es keine einzige heile Beziehung in Hollywood geben.
Es ist vielmehr so, dass sich Filmpartner:innen mit der Zeit oft einfach sehr gut verstehen. PR-Profis sehen es wiederum gerne, wenn Filmliebespaare die Chemie in die Promophase übertragen. Das verbreitet einen authentischen Vibe und verleiht der Fiktion eine gewisse Plausibilität und zusätzliche Schwere.
Sydney Sweeney und Glen Powell zum Beispiel hätten im Rahmen von "Anyone but You" die Affärengerüchte um ihre Personen leicht entkräften können. Taten sie aber nicht. Der Film wurde auch deshalb zu einem Überraschungserfolg, weil die angebliche Set-Affäre wochenlang Gesprächsthema war.
Pedro Pascal ist der Internet-Boyfriend des Jahres 2025. Er ist nett, einfühlsam, charmant, witzig.
Pedro Pascals Aufstieg zu einem der beliebtesten Hollywood-Stars der Gegenwart erhielt einen entscheidenden Schub mit dem "Protect the Dolls"-T-Shirt. Pascal setzt sich nachdrücklicher als die meisten Stars für die Rechte von trans* Personen ein.
Und irgendwie hat sich rund um einen Comic-Con-Clip, in dem er nach dem Arm von Vanessa Kirby greift, das Narrativ verbreitet, Pascal würde in sozialen Stresssituationen Körperkontakt zu ihm nahestehenden Personen suchen. Das würde ihn beruhigen.
Nun, der Schauspieler leidet zwar in der Tat unter Anxiety, aber dass er andere Menschen berühren muss, um runterzukommen, hat er nie so gesagt.
Vielmehr beschrieb die selbst "betroffene" Vanessa Kirby die Situation gegenüber "Vanity Fair" so: "Wir waren beide unglaublich nervös, vor Tausenden von Menschen, die diesen Comic lieben, aufzutreten. Er wollte, dass ich weiß, dass wir das gemeinsam machen, und ich fand das eine schöne Geste und war sehr froh, seine Hand zurückzudrücken."
Interessanterweise wird diese "Anfassen, um sich zu beruhigen"-Erzählung nun in Memes gegen Pedro Pascal verwendet. Hat das Internet endlich einen Fehler in dem blütenreinen Image von Pedro Pascal gefunden?
"Pedro Pascal und seine attraktiven, schwangeren, verheirateten weiblichen Co-Stars während seiner 'Anxiety'"
Es gibt wirklich unfassbar viele von diesen Memes und immer geht es darum, Pedro Pascal würde seine sozialen Ängste als Vorwand zum Begrapschen von Frauen benutzen, was ein ziemlich dünn belegter Vorwurf ist. Gerade gemessen an der Vehemenz und Masse der Memes.
Dass die Anti-Pedro-Pascal-Meme-Kampagne ausgerechnet auf X stattfindet, ist zumindest auffällig. Die Plattform wankte seit der Übernahme durch Elon Musk messbar in rechtsideologische Sümpfe.
Auffällig häufig heben die Memes hervor, wie verheiratet (!) und schwanger (!) die von Pedro Pascal berührte Vanessa Kirby doch ist. Da schwingt eine sehr schmierige Anspruchshaltung mit, dass der schwangere, verheiratete Körper einer Frau nur von seinem "Besitzer" (dem Ehemann) angefasst werden darf. Und auf gar keinen Fall von einem dahergelaufenen Star-Schauspieler. Noch dazu von einem, der trans* Rechte unterstützt.
Halten wir also fest: Niemand, absolut niemand in den Touchy-Pedro-Pascal-Videos wirkt, als würde er oder sie sich mit den Berührungen unwohl fühlen. Und solange das so bleibt, dürfen Pedro Pascal und Vanessa Kirby so viel kuscheln, wie sie wollen.