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Jan Böhmermann ist im ESC-Fieber. Der Satiriker kommentiert den Contest am Wochenende nicht nur für das österreichische Radio-Publikum, er hat auch einen eigenen Song geschrieben. Bei echten Eurovision-Fans wird er mit "Allemagne Zero Points" wohl aber keinen Jubel auslösen.
Denn in dem laut Böhmermann ersten "nachhaltigen" deutschen Beitrag macht er sich – nicht zum ersten Mal – über deutsche Popmusik lustig. Bereits 2017 veröffentlichte der Moderator einen Song mit Parodien gehaltloser Liedtextzeilen.
Besonders schießt er dieses Mal gegen die One-Hit-Wonder, für die der ESC häufig kritisiert wird. Der Beitrag von Böhmermann hingegen könne "bei nahezu jedem Anlass, bei dem es im weitesten Sinne um DEUTSCHLAND geht" immer wieder eingesetzt werden. Mit dem Stück habe er kein "Einweg-Lied" produziert, schreibt Böhmermann zu der Veröffentlichung auf Twitter.
Auch an Klischees über Deutsche spart Böhmermann in dem Song nicht. "We don't do dancers, we do panzers", heißt es etwa in der ersten Strophe des Tracks mit waberndem Schlagerbeat. Im Hintergrund wird immer wieder "sad, sad, sad" im Rhythmus wiederholt.
Bereits vergangene Woche hatte der Moderator der Satiresendung "ZDF Magazin Royale" den eigenen Beitrag für den Eurovision Song Contest angekündigt. Pünktlich zum ersten Halbfinale am heutigen Dienstag ist der Track nun auf Spotify, Youtube und "überall, wo es Musik gibt" veröffentlicht worden.
"Gemeinsam mit einem internationalen Songwriter-Team aus fünf europäischen Ländern" hat der ZDF-Satiriker angeblich sieben Monate an dem Song getüftelt. Dank dieser Arbeit sei er für das Finale am 13. Mai auch bereit, falls "Deutschland schnell einen Ersatztitel fürs ESC-Finale braucht, um sich international nicht zu blamieren", erklärt er.
Jan Böhmermann ruft nun alle zum Teilen des Songs auf. Einen großen Dank sprach der Moderator an seinen Podcast-Kollegen Olli Schulz aus, mit dem er am Samstag auch die österreichische Radiosendung zum ESC kommentiert.
Den offiziellen deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest liefert in diesem Jahr die Hamburger Dark-Rock-Band Lord of the Lost.
Die Anspielungen in Böhmermanns Song richten sich aber vor allem gegen jene drei Songs, die Deutschland in der Geschichte des ESC null Punkte einheimsten. Zuletzt war das 2015 der Fall, als die Sängerin Ann Sophie mit dem Lied "Black Smoke" in ganz Europa durchfiel.
Doch auch in den vergangenen zwei Jahren waren die deutschen Beiträge alles andere als erfolgreich. "Rockstars" von Malik Harris platzierte Deutschland 2022 trotz sechs Punkten auf dem letzten Platz. 2021 landete Jendrik mit "I don't feel hate" sogar mit nur drei Punkten an letzter Stelle.
