Nach "LOL: Last One Laughing" gibt es ein neues Comedy-Programm auf Amazon Prime Video: In dem Format "One Mic Stand" nehmen Prominente die Herausforderung an, ein Stand-Up-Programm zu auf die Bühne zu bringen. In der Vorbereitung dazu wurden sie von professionellen Comedians unterstützt. Unter den wagemutigen Promis befinden sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die Fußballer Mats Hummels und Christoph Kramer, "Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse, Schauspieler Fahri Yardim und Model Lorena Rae. Die Coaches sind Hazel Brugger, Harald Schmidt, Michael Mittermeier, Torsten Sträter und Teddy Teclebhran, der noch dazu als Moderator fungiert.
In der ersten von insgesamt fünf Folgen, die bereits alle online aufrufbar sind, beweist SPD-Politiker Karl Lauterbach sein Talent als Komiker. Er wurde von Comedienne Hazel Brugger auf seinen Auftritt vorbereitet. In seinem Stand-up-Programm nahm er vor allem sich selbst auf die Schippe – stichelte aber auch gegen einen politischen Gegner.
Lässig in Jeans, mit grauem Hemd und einem dunkelblauen Blazer betritt Lauterbach die Bühne und zeigt, was er im Coaching mit Brugger gelernt hat. Seine Witze liest er von einem Zettel ab – und diese zeugen von viel Selbstironie. Beispiel gefällig? Mit folgenden Worten beginnt er sein Programm:
Hazel Brugger hatte zuvor vorgeschlagen noch "...und ohne die dicken Titten", hinzuzufügen, doch Lauterbach weigert sich. "Das kostet mich mein Mandat, wenn ich 'Titten' sage. Und meine Mutter bringt sich um...", erklärt er beim Üben im Auto seine Entscheidung.
Zwei weitere Witze, die der Politiker auf seine Kosten macht, lauten: "Was hat mein Friseur gemeinsam mit der SPD?" – "Beide sind Experten im Schlecht-Abschneiden!" und "Warum ich zur Coronapolitik kam? Die suchten einen, der sich im Bereich 'Soziale Isolation' auskennt."
Lauterbach scherzt aber auch über zwei Kollegen. Eine Spitze geht gegen Wolfgang Kubicki von der FDP. Dieser hatte Karl Lauterbach einen "Spacken" genannt. Darauf hatte Lauterbach in seinem Programm eine Antwort parat und konterte: "Das hat mir sehr geholfen. Denn wenn Wolfgang Kubicki jemanden einen Spacken nennt, dann ist das so ähnlich, als wenn ein junger, moderner, intelligenter, cooler Mensch einen lobt."
Deutlich "fieser" sind aber seine Witze, die sich gegen Armin Laschet richten. Über den Bundestagswahlkampf des ehemaligen Vorsitzenden der CDU spottete er:
Darüber hinaus stichelte er: "Der Unterschied zwischen Tragedy und Comedy ist oft nur eine Differenz von ein paar Jahren". Deshalb werde Armin Laschet nach seiner tragischen Wahlniederlage vergangenen September eines Tages auch hier auf der Bühne stehen – dann sei er Comedy und nicht mehr "die Tragedy, die er jetzt ist."
(swi)