Die Serie "Inventing Anna" zählt zweifellos zu den größten Netflix-Hits des noch jungen Jahres. Im Zentrum der Geschichte steht die Hochstaplerin Anna Sorokin, die sich als vermeintliche Milliardärstochter in der New Yorker High Society einen Namen machte und 2019 wegen Betrugs im Gefängnis landete. Zwar kam sie 2021 kurzzeitig frei, wurde sechs Wochen später aber erneut festgenommen, nachdem sie eine Kreditkarte überzogen hatte. Zudem war der Aufenthaltsstatus der Russland-Deutschen in den USA abgelaufen. Derzeit befindet sie sich bei der US-Einwanderungsbehörde ICE in Haft, ihre Ausweisung nach Deutschland steht zur Debatte.
Im Podcast "Forbidden Fruits" von Julia Fox und Schauspielerin Niki Takesh sprach Sorokin nun näher über ihre Zeit hinter Gittern – und verriet unter anderem, was ihr dort besonders zu schaffen macht.
"Wegen potenzieller Pornografie dürfen wir keine Videochats in unseren Zimmern führen", rückte die 31-Jährige direkt mit einem pikanten Detail heraus. Zwar sind Calls per Video grundsätzlich erlaubt, dafür gebe es aber einen separat eingerichteten Raum. Allerdings fügte sie auf Nachfrage hinzu, dass mehrere Gefangene wohl trotz der Regularien Video-Sex haben: "Ja, das auf jeden Fall."
Sorokin selbst unterhielt hingegen angeblich keine Liebschaften während ihres Gefängnis-Aufenthalts: "Sie würden mich gern mit jemandem zusammen sehen. Aber es war hart, dem zu widerstehen", sagte sie zu dem Thema. Gelegenheiten boten sich ihr also offenbar durchaus.
Was ihr richtig auf die Nerven geht: Der "Dresscode" im Knast. Erlaubt sind nämlich nur gelbe Jumpsuits und orangene Kapuzenpullover. Sorokin klagte im Podcast:
Im Internet aktiv zu sein, ist für sie hingegen kein Problem. "Wir haben auch Tablets auf unseren Zimmern, aber wir haben nicht alle Zugänge. Ich kann Nachrichten lesen und Messenger nutzen. Ich darf aber nur Personen schreiben, die in meiner Kontaktliste sind", beschrieb Sorokin ihren Netz-Alltag im Gefängnis. Auf Instagram hat sie zumindest indirekt Zugriff: "Es sind meine Inhalte, die jemand in meinem Namen postet."
Wie es mit Anna Sorokin weitergeht, ist momentan unklar. Wie der "Spiegel" berichtet, wollte die US-Einwanderungsbehörde die Hochstaplerin am Montag in einen Flieger von New York nach Frankfurt setzen, doch das Vorhaben scheiterte. Der Grund: Sorokins Anwälte konnten die Ausweisung nach Deutschland gerade noch verhindern, da die entscheidende Frist noch nicht abgelaufen war.
Das letzte Wort in der Sache scheint indes noch nicht gesprochen zu sein, denn nun bemühen sich die Behörden um einen neuen Termin für die "Abschiebung" (der korrekte rechtliche Terminus für das Vorgehen lautet eigentlich "Entfernung" wegen des überzogenen Visums) – und Sorokin wird sicherlich weiter versuchen, dagegenzuhalten.
(ju)