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Pocher-Skandal: Comedian reagiert bei Auftritt heftig auf Mobbing-Vorwürfe

ARCHIV - 17.11.2023, Nordrhein-Westfalen, H
Nach einem SWR-Auftritt wurden gegen Oliver Pocher Mobbing-Vorwürfe erhoben.Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
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Pocher-Skandal: Comedian legt nach – "Kollegen vom SWR fanden es sehr lustig"

23.05.2024, 12:33
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Ein Auftritt von Oliver Pocher am Montagabend zog heftige Kritik nach sich. Der Comedian hatte auf dem SWR-Sommerfestival in einem Stand-up mehrfach intime Informationen einer Besucherin breitgetreten. Die Frau hatte Pocher auf Nachfrage mitgeteilt, noch nie Sex gehabt zu haben. Zudem erklärte sie dem Live-Publikum ihren Wohnort und ihren Arbeitgeber.

Anschließend soll sich die Frau verzweifelt an den SWR gewandt haben. Sie befürchtete bei einer möglichen Ausstrahlung des Materials Konsequenzen für ihre berufliche Situation.

Sender reagiert auf Pocher-Skandal im SWR

Der SWR distanzierte sich später von Oliver Pocher und seinem Auftritt. "Für den SWR hätten derartige verletzende Bloßstellungen in einem öffentlich-rechtlichen Angebot nichts verloren." Eine Ausstrahlung des Auftritts sei nie geplant gewesen.

Pocher veröffentlichte eigene Mitschnitte jedoch auf seinem Instagram-Account. Dort ist das Material, das auch die betroffene Frau zeigt, noch immer einsehbar. Am Mittwochabend bezog Oliver Pocher zudem in einem neuen Instagram-Post erstmals Stellung zu dem Vorfall.

In einer bemerkenswerten Ansprache an sein Tour-Publikum in Klagenfurt schwingt er sich zu einer umfassenden Medienschelte auf.

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Der Comedian zeigt sich – wenig überraschend – gänzlich unbeeindruckt von der Kritik an seiner Person und seinem Auftritt. So hatte unter anderem die "taz" in einer Artikelüberschrift gefordert: "Keine Bühne mehr für Pocher".

Sein Video vom Auftritt in der österreichischen Stadt begann der Comedian mit einer Anspielung auf den Vorfall in Stuttgart und dessen Folgen. "Jetzt wird gemobbt, was das Zeug hält, bis einer weint", kündigte Pocher an.

Zudem schilderte er die Ereignisse des Abends aus seiner Sicht, die sich auch größtenteils mit dem überlieferten Ablauf decken.

"Kleiner Funfact dazu: Die junge Dame ist ein Fan gewesen, die hat auch keine Heulkrämpfe gehabt."

Sie habe nur gewollt, dass bestimmte Sequenzen bei einer möglichen Ausstrahlung geschnitten werden. In verschiedenen Berichten war von "Tränen" die Rede gewesen. Es ist zudem unklar, wie genau die Besucherin auf die wiederholten Witze über ihre "Jungfräulichkeit" reagierte.

Die Vorwürfe, dass sich Pocher die voreilig von einer überrumpelten Besucherin geteilten, intimen Informationen für seinen Auftritt ohne Rücksicht auf mögliche Folgen zunutze machte, konnte er aber auch er nicht entkräften. Und das wollte er wohl auch gar nicht.

In seiner Rede bekräftigte Pocher seine Haltung dazu: Dies sei eine Comedyveranstaltung, und wenn man es nicht aushalte, "sich in der ersten Reihe einen Spruch zu fangen", dann müsse man sich "verpissen".

Comedian redet sich bei heiklem Auftritt in Rage

Pochers Rede erreichte hier einen hitzigen, bedenklichen Ton. Bei einem folgenden Rundumschlag entfernte er sich immer weiter von dem eigentlichen Thema und holte zu einer grundsätzlichen Medienschelte aus.

Über die Kritik der vergangenen Tage urteilte er knapp: "So funktionieren Medien". Der Comedian plädierte auf herrschende "Redefreiheit" und berichtete, dass "die Kollegen vom SWR es [seinen Auftritt in Stuttgart] sehr lustig fanden". Die würden am liebsten auch wieder Xavier Naidoo auftreten lassen, behauptet er.

Der Sänger hatte sich mit Verschwörungstheorien, von denen er sich mittlerweile distanzierte, ins Abseits geschossen und so viele Auftritte verspielt. Pocher weiter: "Aber der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat da ja ein kleines Problem mit".

Das jedoch dürfe man dort "ja offiziell nicht sagen, obwohl eigentlich alle die Musik super finden. [...] So funktioniert das heute mittlerweile in der Gesellschaft".

Spätestens danach glitt der Comedian in eine Rhetorik ab, die man eher auf einer AfD-Versammlung vermuten würde: "In Stuttgart, wenn man da mittlerweile über den Platz läuft, dann bin ich der einzige, der da kein Kopftuch mehr hat. Das ist heute so." Wenn sich Leute wie Oliver Pocher auf Bühnen darüber aufregen, solle man das "durchlaufen lassen".

Pocher stellte klar, dass er sich und seine Art der Comedy von der Publikumsmasse und deren Zuspruch legitimiert sieht. Er brüstete sich mit seiner ausverkauften Tour.

Und zumindest der Zuspruch des Saal-Publikums war ihm auch sicher: In dem Video des Auftritts wird fast jeder Satz von Oliver Pocher frenetisch bejubelt.

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