In Großbritannien wird am Dienstag, so wie jedes Jahr, feierlich das Parlament eröffnet. Zum Start der neuen Sitzungsperiode verliest traditionell die Queen die Regierungserklärung des jeweiligen Premierministers. Dieses Jahr wird die sogenannte "Queen's Speech" aber vom Sohn der Königin, Prinz Charles, verlesen.
Dass die Queen die Eröffnung des Parlaments verpasst, ist in ihrer 70-jährigen Regentschaft erst zweimal vorgekommen – 1959 und 1963 jeweils, als die Monarchin schwanger war. Der Buckingham-Palast begründet die diesjährige Abwesenheit der 96-Jährigen mit "Problemen bei der Beweglichkeit".
Schon Anfang des Jahres hatte die Queen vor laufenden Kameras erklärt, dass sie oft steif sei und sich manchmal kaum bewegen könne. In den vergangenen Monaten hatte sie deshalb fast alle größeren Termine abgesagt. So auch jetzt die Parlamentsrede, die für die Queen lange Gänge durch die Flure von Westminster, Treppenstufen und das Besteigen des Throns im Oberhaus bedeutet hätte.
Dabei wurden in der Vergangenheit bereits einige Vorkehrungen getroffen, um der alternden Königin das Halten der Parlamentsrede zu ermöglichen. Seit 2016 benutzt sie statt der Treppe den Aufzug zum Sitzungssaal. Und anstelle der schweren Krone und der Staatsrobe trug die Queen zuletzt Hut und Kostüm. Zudem wird sie inzwischen in einer Limousine vorgefahren und nicht mehr in einer Kutsche.
Die Eröffnung der neuen Sitzungsperiode des britischen Parlaments wird traditionell von großem Prunk begleitet. 2020 fiel die Zeremonie wegen der Corona-Pandemie aus. Vergangenes Jahr fand sie in kleinerem Rahmen statt.
(nik/mit Material von dpa)