Für Menschen, die im Internet leben, war es in den letzten Wochen unmöglich, an dem "Montoya por favor" Meme vorbeizukommen. Weltweit nutzten Sportclubs wie Borussia Dortmund oder Paris Saint-Germain den Sound aus der dramatischen Reality-TV-Show "Temptation Island Spain". Sogar Hollywood-Legende und Oscar-Preisträgerin Whoopi Goldberg zeigte ihre Anerkennung für die Darstellung in ihrer Talkshow "The View".
Eine enge Vertraute des Paares, bestehend aus Montoya und seiner Freundin Anita, erhebt nun jedoch schwere Vorwürfe gegen den Reality-TV-Star und erzählt von deren Beziehung vor der Show.
Das Konzept von "La isla de las tentaciones" ist simpel und fies zugleich: Paare gehen in getrennte Villas und werden dort von Verführer:innen belagert, um ihren Partner:innen fremdzugehen. Das Ziel: treu bleiben. Klappt manchmal nur so mittelmäßig – dann gibt's aber immerhin gutes Fernsehen.
Ein kurzes Recap der historischen Ereignisse zwischen dem mittlerweile berühmten Paar:
1. Anita genießt ein bisschen zu viel Spaß mit ihrem Verführer im Whirlpool. Montoya muss sich das auf einem iPad anschauen und reißt sich dramatisch das Shirt vom Leib. Dann hat er genug gesehen, tritt das iPad in die Ecke und stürmt theatralisch davon. Am Strand sinkt er in stürmischen Wellen auf die Knie und schreit herzzerreißend.
2. Montoya wiederum erhält, nachdem er sich beruhigt hat, einen Lap Dance von seiner Verführerin. Er genießt es sichtlich, ein Zeichen der Rache. Das macht Anita wiederum nicht gerade Versöhnungslaune.
3. Also treibt sie die Untreue auf die Höhe und verbringt eine heiße Nacht mit ihrem Verführer. Montoya muss live dabei zusehen und rennt schließlich den Strand in einer Oscar-würdigen Performance hinunter, um sie zu konfrontieren.
4. Ab dann ist es eine einzige Aneinanderreihung der Ereignisse. Montoya rächt sich: Die Betrügerin wird zur Betrogenen. Es folgt ein richtiges Feuerwerk an Techtelmechteln, bei dem es schwerfällt, hinterherzukommen. Das Ganze konkurriert fast mit Kamasutra, dem Lehrwerk über die angeblich besten Positionen beim "Knick-Knack".
Kurz vor ihrem gemeinsamen Auftritt in der Sendung eskalierte die Lage zwischen den Beiden, retroperspektiv offenbar ein Vorbote, von dem, was vor laufender Kamera auf die beiden wartete. "In dieser Geschichte sind weder die Guten gut, noch die Bösen böse", zitiert die spanische Zeitschrift "Hola" eine enge Freundin von Anita.
Anita, verzweifelt und voller Hoffnung, soll Montoya (der in Sevilla lebt) ein Ultimatum gestellt haben: Nachdem die Beziehung bereits ein Jahr lang aus der Ferne funktioniert hatte, wünschte sie sich vor der Show Zeit zu zweit: "Lass uns die Zeit nutzen, um unsere Liebe zu festigen und gestärkt in die Show zu gehen".
Doch Montoya soll ihr Flehen kalt zurückgewiesen haben. Er wollte in Sevilla bleiben, das ungebundene Leben genießen. Dann der endgültige Schock, als Anita Sprachnachrichten entdeckte, in denen Montoya seinen Freunden triumphierend ankündigte: "Ich werde mich mit allem einlassen, was sich bewegt, denn so wird man erfolgreich und auffällig".
Auf der Insel der Versuchungen war die größte Versuchung offenbar das Drama selbst. Die Freundin stellt klar: "Er ist nicht so gut, wie er scheint. Seit zehn Jahren versucht er, in eine Fernsehsendung zu kommen". Die Gerüchte bestreitet er.
Berühmt geworden ist er trotzdem durch seinen Ausraster vor laufender Kamera. Und das findet er scheinbar auch nicht so schlecht. Auf Instagram postete er ein lächelndes Bild von sich mit den Worten "Wenn du mich fragst, wie ich mich in den letzten Tagen fühle..." und Screenshots der weltweiten Berichterstattung über seine Performance.
Während er sich selbst feiert, gesteht seine Freundin Anita laut "Huffington Post": "Ich verstehe und akzeptiere, was ich falsch gemacht habe, und ich bin die Erste, die das zugibt. Ich lerne jeden Tag aus meinen Fehlern und bin die Erste, die Selbstkritik übt".
Ob sie derzeit noch in einer Beziehung sind, ist übrigens unklar. Auf Instagram folgen die beiden sich nicht mehr.