Die Netflix-Serie "Wednesday" wurde 2022 zum Popkultur-Phänomen und Hauptdarstellerin Jenna Ortega zum Star. Die Schauspielerin reflektierte diese rasend schnelle Entwicklung stets kritisch, war bedacht, Distanz zwischen ihrer Star-Persona und der ikonischen Figur aufzubauen.
Jenna Ortega spricht nun darüber, wie sehr ihr das Image der Serienfigur auch im echten Leben zu schaffen macht.
In einem Porträt für das Magazin "Harper’s Bazaar" schildert die Schauspielerin, dass sie nach dem Erfolg der ersten Staffel eine Phase durchlebte, in der sie sich selbst fremd wurde: "Um ganz ehrlich zu sein: Nach der Serie und dem Versuch, alles einzuordnen, war ich unglücklich."
Gemeinsam mit Schauspielkollegin Natalie Portman, mit der sie aktuell für das Projekt "The Gallerist" vor der Kamera steht, tauschte sie sich über ähnliche Erfahrungen aus (nicht zum ersten Mal).
Portman berichtete, dass sie sich aufgrund ihrer Körpergröße und ihrer Vergangenheit als Kinderstar oft bevormundet fühlte. Ortega pflichtet ihr bei: Sie habe das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden – gerade durch die Schulmädchen-Optik ihrer Serienfigur. Es sei "sehr herablassend", beschreibt sie die Wirkung des Kostüms zusammen mit ihrer Körpergröße. Jenna Ortega ist 1,55 Meter groß.
Als ebenfalls frustrierend beschreibt Jenna Ortega, dass sie trotz ihrer 22 Jahre oft unterschätzt werde. Dass sie in "Wednesday" eine Schülerin spiele, führe bei vielen Menschen zu einer falschen Wahrnehmung ihres Alters und ihrer Reife. "Ich bin eine junge Frau."
Dass ihr Alter häufig mit mangelnder Lebenserfahrung gleichgesetzt wird, kann sie nicht nachvollziehen. "Es ärgert mich wirklich, wenn Leute sagen: 'Du bist zu jung, um das zu verstehen.' Wenn man nicht bereit ist, aus seinen Erfahrungen zu lernen, dann entwickelt man sich nicht weiter."
Was ihr besonders auffällt: Jungen (männlichen) Schauspielern werde ein natürlicher Übergang vom Teenie-Star zum ernstzunehmenden Darsteller eher zugestanden. Frauen dagegen müssten einem perfekten Bild treu bleiben.
Ortega kritisiert: Wenn eine Schauspielerin sich verändere oder entwickle, heiße es oft, sie habe sich "verkauft". Dabei sei genau diese Phase – das Experimentieren – ein wichtiger Teil des Erwachsenwerdens.
Positiv hebt Ortega hervor, dass sie bei der zweiten Staffel von "Wednesday" stärker eingebunden ist – unter anderem als Produzentin. Sie nehme regelmäßig an Besprechungen teil, um dazuzulernen, sagt sie. Schon nach der ersten Staffel hatte sie den Umgang mit ihrer Figur sowie Produktionsabläufe auf dem Set ungewöhnlich scharf angeprangert und später ihre Art der Kommunikation kritisch reflektiert.