In Cannes steigt das Adrenalin – nicht nur bei Filmfans. Denn wenn Tom Cruise die Croisette betritt, bringt er mehr mit als nur Glamour.
Der Hollywood-Star präsentierte auf dem Festival "Mission: Impossible – The Final Reckoning" – den finalen Teil einer Actionreihe, die ihn seit 30 Jahren begleitet.
Doch es ist nicht nur der rote Teppich, der Aufmerksamkeit erzeugt. Cruise selbst zieht mit waghalsigen Stunts alle Blicke auf sich.
Ein geplanter Kino-Moment drohte zur Katastrophe zu werden. In Südafrika stand Tom Cruise während der Dreharbeiten zu kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren – auf dem Flügel eines fliegenden Doppeldeckers, ganz allein in der Luft.
Das erzählte Regisseur Christopher McQuarrie laut "France 24" bei einem Festival-Talk in Cannes, wo der neue Film Weltpremiere feierte.
Cruise, 62 Jahre alt und bekannt dafür, alle Stunts selbst zu machen, hielt sich bei dieser Szene 22 Minuten außerhalb des Cockpits auf und damit deutlich länger als die empfohlenen zwölf Minuten.
Dabei war er starken Winden ausgesetzt, die mit über 220 Kilometern pro Stunde auf ihn einwirkten. Der Schauspieler habe flach auf dem Flügel gelegen, die Arme hingen über die Kante, offenbarte McQuarrie.
Ob er noch bei Bewusstsein war, konnte das Team nicht erkennen – ein vorher vereinbartes Notsignal blieb aus. Hinzu kam: Der Treibstoff reichte nur noch für sechs Minuten Flugzeit.
Doch Cruise schaffte es in letzter Sekunde, seinen Kopf ins Cockpit zu stecken, um Sauerstoff zu tanken, und kletterte zurück in die Maschine. Der Regisseur sagte dazu:
In Cannes saß Cruise still daneben und nickte, als McQuarrie diese Szene schilderte. Auf die Frage, wie er mit Angst umgehe, antwortete der Schauspieler, dass er die Emotion nicht als bedrohlich empfinde.
Für ihn sei Angst schlicht ein Gefühl – eines, das ihn anrege. "Ich finde es aufregend", sagte er. Die Vorbereitung auf solche Stunts verglich er mit einem Uhrwerk – jedes Detail müsse exakt abgestimmt sein.
Der Biplane-Stunt war nicht die einzige Szene mit Risiko: Für eine Unterwasser-Sequenz wurde ein 1000 Tonnen schwerer, rotierbarer Stahl-Gimbal gebaut – ein riesiger, drehbarer U-Boot-Nachbau, der in einem acht Millionen Liter fassenden Tank installiert war.
Cruise drehte darin unter realen Bedingungen.
Cruise sprach von einem "Höhepunkt aus 30 Jahren Arbeit", wollte sich bei der Gelegenheit aber nicht auf ein Ende der Reihe festlegen. Die Premiere sorgte für Begeisterung – erste Kritiken nannten den Film "atemberaubend" und "die beste Action des Sommers".