Warnung: Dieser Artikel enthält Beschreibungen schwerer sexueller Gewalt.
Gegen Kanye West laufen derzeit mehrere Klagen. Zuletzt warf Wests ehemalige Assistentin Lauren Pisciotta dem Rapper vor, sie unter Drogen gesetzt zu haben.
Aus derselben Klage gingen Vorwürfe von Wests Ex-Frau Bianca Censori hervor. Der Rapper soll unter anderem seine Macht ausgenutzt haben, um sich von ihr bizarre sexuelle Wünsche erfüllen zu lassen.
Immer wieder geht es in Vorwürfen gegen Kanye West um sexuelle Unterdrückung. Dieses Muster setzt sich bei einer neuen Klage fort, die Ende der Woche am New York Federal Court gegen den Rapper eingereicht wurde. Die darin von dem Model Jenn An beschriebenen, erschreckenden Szenen reichen zurück ins Jahr 2010.
Schauplatz ist das Chelsea Hotel in New York, wo im September 2010 das Musikvideo zu La Roux' Song "In for the Kill" gedreht wurde, berichtet unter anderem "The Wrap" aus den Klage-Dokumenten.
West hatte für den Dreh einen Remix beigesteuert. Er war bei der Produktion aufgetaucht, um einen eigenen Dreh zu veranstalten. Das Model Jenn An fungierte beim "In for the Kill"-Dreh als Komparsin, bekannt wurde sie durch ihre Teilnahme an der US-amerikanischen Version von "Germany's Next Topmodel". Heute ist sie als TV-Darstellerin tätig.
West wurde beim Dreh auf An aufmerksam, zeigte auf sie und rief der Klage zufolge: "Gib mir das asiatische Mädchen!" An trug lediglich leichte Dessous, worauf diese West hinwies. Wests angebliche Antwort: "Deshalb habe ich dich ausgewählt." Danach soll West die übrigen Darsteller:innen angewiesen haben, den Raum zu verlassen.
West habe sich anschließend über An aufgebaut und "schwer geatmet". Dann soll er das Kamerateam auffordert haben, eine Nahaufnahme ihres Gesichts zu machen. Mit seiner Hand habe er "erzwungenen Oralsex" an Jenn An simuliert.
West habe schließlich damit begonnen, das Model zu würgen, zunächst mit einer, dann mit beiden Händen, und weiterhin vor der Kamera. Er führte seine Finger demnach mehrfach in ihre Kehle ein und würgte sie länger als eine Minute.
Dabei soll West gerufen haben: "Das ist Kunst. Das ist verfickte Kunst. Ich bin wie Picasso." Die Art und Weise von Wests extrem aggressiven und gewaltsamen Vorgehen ähnelte demnach pornografischen "Gagging/Deep Throat/BDSM"-Fetisch-Darstellungen. An rang nach Atem und verlor zeitweise das Bewusstsein, heißt es in der Klage.
Der Fall betrifft auch die Universal Music Group, die den Dreh verantwortete. Demnach wurde Wests Verhalten durch das seinerzeit vorherrschende System begünstigt. Das Unternehmen habe den Vorfall beim La-Roux-Dreh nicht untersucht.
In der Klage von Jenn An heißt es: Kanye Wests "geschlechtsspezifische, hasserfüllte und beleidigende Kontroversen waren eine Marke, die für den Beklagten Universal Music zu profitabel war, um trotz seines rechtswidrigen Verhaltens einzugreifen".