Deutsche Fantasy-Filme sind eher selten. Der hiesigen Filmindustrie fehlt es an Infrastruktur und Tradition. Zudem ist der deutschsprachige Markt im Vergleich zum wirtschaftlichen Aufwand einfach zu klein.
"Woodwalkers" aus dem Jahr 2024 stellt die Ausnahme von der Regel dar. Regisseur Damian John Harper verfilmte einen Teil eins und zwei der Romanreihe von Katja Brandis, die eine Art deutsches "Harry Potter"-Pendant ist.
Im Film entdeckt der junge Carag, dass er ein Gestaltwandler ist – halb Mensch, halb Puma. An einer geheimen Schule lernt er, mit seinen Kräften umzugehen. Doch dunkle Mächte bedrohen die Woodwalker. Gemeinsam mit neuen Freunden muss Carag seine Herkunft verstehen und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier retten.
Vergangene Woche erschien der Film erstmals seit seinem Kinostart bei Netflix – und schlug direkt ein. Platz eins an der Spitze der Filmcharts verlor er jedoch genauso schnell, wie er ihn erobert hatte.
Der Fairness halber: "Woodwalkers" unterlag in einem ungleichen Duell. Gegen diese Konkurrenz gab es einfach kein Ankommen.
Nur einen Tag hatte "Woodwalkers" den Platz an der Sonne inne. Dann kam "Happy Gilmore 2". Das Netflix-Original setzt die Geschichte der Kultkomödie "Happy Gilmore" fort, die die Kinokarriere von Adam Sandler entscheidend mitgeprägt hat. Fast 30 Jahre liegen zwischen Teil eins und der Fortsetzung, die seit Freitag bei Netflix abrufbar ist.
Adam Sandler kehrt als Golfprofi mit Aggressionsproblem zurück, wobei er zu Beginn des Films der Sportart aufgrund eines Schicksalsschlages den Rücken gekehrt hat.
Happy Gilmore schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, genießt aber das Leben mit seinen vielen Kindern (die teilweise von Sandlers eigenen Sprösslingen verkörpert werden). Geldnot zwingt ihn zur Wiederaufnahme seiner Berufung.
Der sofortige Sprung von "Happy Gilmore 2" an die Spitze der Charts war kaum zu verhindern, wenngleich die Kritiken bislang eher durchwachsen sind. Die von Netflix eigenproduzierten Filme belegen fast immer Platz eins der Charts. Der Grund: Der Streamingdienst platziert seine "Originale" stets prominenter und breitflächiger als die hinzugekauften Titel.
Da hätte sich die deutsche Konkurrenz von "Woodwalkers" noch so sehr strecken können. So bleibt dem Fantasy-Werk immerhin noch Platz zwei in der Rangliste. Ein ebenfalls beachtlicher Erfolg.