
Dieser Film ist nichts für schwache Nerven.bild: constantin Film
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Zu Ostern stehen Jesus-Filme offenbar hoch im Kurs. Ausgerechnet der wohl kontroverseste von allen ist besonders gefragt.
20.04.2025, 13:4420.04.2025, 13:44
An Feiertagen kämpfen viele mit einem Film- oder Serienmarathon. Thematisch passend steht zu Ostern natürlich auch einiges zur Auswahl.
Dass ausgerechnet einer der wohl kontroversesten Filme aller Zeiten bei Netflix durchstartet, war jedoch nicht unbedingt abzusehen. Die Rede ist von Mel Gibsons "Die Passion Christi".
Das passiert in "Die Passion Christi"
"Die Passion Christi" erzählt die letzten Stunden im Leben von Jesus von Nazareth. Der Film beginnt nach dem letzten Abendmahl und begleitet Jesus durch seine Verhaftung, die Verhöre und die brutalen Misshandlungen bis zur Kreuzigung.
Im Mittelpunkt stehen dabei sein Leidensweg, die Reaktionen seiner Anhänger und Gegner sowie seine innere Auseinandersetzung mit dem, was vor ihm liegt.
Der Film konzentriert sich stark auf die physischen und seelischen Qualen, die Jesus auf sich nimmt, und endet mit einem hoffnungsvollen Zeichen – ohne das zentrale christliche Ereignis vollständig aufzulösen.
Neuer Hype um "Die Passion Christi"
Wie die Auswertung von "Flix Patrol" ergibt, steht "Die Passion Christi" pünktlich zu Ostern weltweit auf Platz zwei der Netflix-Charts. Die Plattform aktualisiert ihre Zahlen täglich.
Das Prinzip: Der Film auf Platz eins der Charts eines Streaming-Anbieters erhält zehn Punkte, der Film auf Platz zwei neun Punkte, und so weiter. Dabei werden die Top Ten aus allen Ländern mit einbezogen.
"Die Passion Christi": Erfolg, aber auch heftige Kritik
Mel Gibsons Film war ein massiver kommerzieller Erfolg. Global wurden laut "Box Office Mojo" 610 Millionen US-Dollar durch den Kino-Release eingespielt – bei einem überschaubaren Budget von 30 Millionen Dollar.

James Caviezel spielt die Hauptrolle.bild: Constantin Film
Die Passion Christi löste aber auch intensive Diskussionen aus – nicht nur wegen seiner drastischen Darstellung von Gewalt, sondern auch wegen inhaltlicher und ethischer Fragen. Die Kritik an dem Film war vielfältig und kam aus ganz unterschiedlichen Lagern, wie bei "The Independent" rekapituliert wird.
Einer der am häufigsten genannten Kritikpunkte war die extreme Gewaltdarstellung. Der Film zeigt ausführlich und in teils drastischen Bildern die Folterung und Kreuzigung Jesu.
Christliche Theologen äußerten sich teilweise kritisch und warnten davor, dass das Leiden Jesu auf eine fast "pornografische" Darstellung von Gewalt reduziert werde. Der bekannte Kritiker Roger Ebert kam zu dem Ergebnis:
"Der brutalste Film, den ich je gesehen habe."
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Ein besonders schwerwiegender Vorwurf war jener des latenten Antisemitismus. Oft wurde bemängelt, dass der Film das jüdische Volk einseitig als verantwortlich für den Tod Jesu darstelle. Besonders der jüdische Hohe Rat und die aufgebrachte Menge werden als treibende Kräfte hinter der Hinrichtung gezeigt.
Organisationen wie die Anti-Defamation-League und das Zentrale Konsistorium der Juden in Frankreich äußerten sich besorgt, dass der Film alte antijüdische Klischees bediene, die über Jahrhunderte hinweg für reale Diskriminierung und Gewalt gegen Juden mitverantwortlich waren.
Einige Kritiker:innen warfen Mel Gibson weiter vor, die Passion Jesu im Sinne seiner eigenen katholischen Weltanschauung zu inszenieren – insbesondere geprägt durch eine traditionalistische Richtung, die auch in seiner Familie eine Rolle spielt.
Stream: Wo läuft "Die Passion Christi" in Deutschland?
Nicht in allen Ländern ist "Die Passion Christi" im Netflix-Abo enthalten, da die lizenzrechtliche Situation variiert. Hierzulande kann der Film jedoch über den Amazon-Channel CNMA Arthouse geschaut werden. Zudem steht er als Kauf- und Leihtitel zur Verfügung.
Das ZDF startete vor Kurzem erst mit einer neuen Reality-Show im TV. Kurz nach der Premiere zieht der Sender aber schon wieder einen Schlussstrich. Aufgrund dessen gibt es sogar eine Programmänderung.
Mit "Terra X – Wettlauf um die Welt" wurde gerade erst eine Reality-Show ins Programm des ZDF genommen. Am 23. April startete die Sendung zur Primetime. Am selben Tag gingen alle Folgen in der Mediathek online.