Seit nun einer Woche läuft die Fußball-EM der Frauen in der Schweiz. ARD und ZDF übertragen einen Großteil der Partien des Turniers, das sich derzeit noch in der Vorrunde befindet. Es geht in den Spielen also noch nicht um alles.
Dennoch dürfen sich die Sender über gute Einschaltquoten freuen. Die Aufmerksamkeit stimmt, vor allem bei Spielen mit deutscher Beteiligung. Der Fußball der Frauen verzeichnet hier generell einen Aufwärtstrend. Das Finale der letzten EM im Jahr 2022, England gegen Deutschland, verfolgten hierzulande über 16 Millionen Menschen.
Natürlich hat die gestiegene Aufmerksamkeit Auswirkungen auf die Konkurrenzsendungen. Live-Sport mit deutscher Beteiligung ist einer der solidesten Quotengaranten, auf den deutsche Sender zurückgreifen können.
Am Dienstag bestritten die DFB-Frauen ihr zweites Gruppenspiel gegen Dänemark. Angepfiffen wurde bereits um 18 Uhr, wenngleich die Übertragung unerwartet spät startete.
Der Sendeplatz bereitete der Konkurrenz jedenfalls enorme Probleme. Eine Traditionsserie fiel auf ihr Jahrestief.
Die Übertragung der Partie, die bis zum Schluss offen war (Endergebnis 2:1 für die deutsche Mannschaft) zog sich in der ARD bis etwa 19.50 Uhr. Da lief bei RTL die Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bereits seit zehn Minuten.
Wie "DWDL" berichtet, schrumpfte der Marktanteil der Traditionsserie auf 9,7 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Schlechter war es nie zuvor in diesem Jahr.
Das EM-Spiel der Frauen erreichte parallel 7,02 Millionen Zuschauer:innen und damit einen extrem dominanten Marktanteil von 38,7 Prozent. Dabei beschnitt die frühere Anstoßzeit die Reichweite der Frauen bereits.
Laut "DWDL" sank die Gesamtzuschauerzahl im Vergleich zum ersten DFB-Spiel am vergangenen Freitag gegen Polen um etwa eine Million Menschen.
Ihre nächste Partie, den Vorrundenabschluss, bestreitet die Nationalmannschaft übrigens am kommenden Samstag um 21 Uhr gegen Schweden. Diesmal überträgt das ZDF. Aufgrund der Konstellation in der Gruppe C geht es nur noch um Platz eins in der Tabelle und damit eine günstigere Ausgangslage für die K.O.-Phase, die kommenden Mittwoch beginnt.