Die Talkshow "Chez Krömer" ist für die kontroversen Interviews des Moderators und Komikers Kurt Krömer bekannt. Die Idee, Personen des öffentlichen Lebens in einem Verhör-Zimmer in die Mangel zu nehmen, hat die Sendung zu einer Sendung der ungewöhnlichen Art werden lassen. Dabei ließ Krömer zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens und aus der Politik auflaufen. Nun ist klar: Die siebte Staffel des RBB-Formats wird die Letzte sein.
Das bestätigten "RBB" und Kurt Krömer am Montag. Krömer schrieb auf Instagram: "Ich habe die Katze erschossen. Lasst uns Freunde bleiben und keine Arschlocher. Au revoir und Love, Habibis."
Ganz überraschend kommt das Aus von "Chez Krömer" nicht. Zumindest hatten Zuschauer schon vermutet, dass es hinter den Kulissen brodelt. Befeuert wurden die Gerüchte durch Andeutungen Krömers, dass er am Format zunehmend zweifelt.
"Heute ist der Tag, wo ich glaube, dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke", sagte er etwa nach seinem Gespräch mit dem Comedian Faisal Kawusi. Er hatte das Gespräch vorzeitig abgebrochen und kurz darauf das Studio verlassen. Nun stellt sich heraus: Das war wohl sein letzter Auftritt in dem Format.
Dabei war die Sendung mit dem Konzept seit 2019 äußerst erfolgreich. Krömer hatte mit dem Produzenten Friedrich Küppersbusch dessen Firma probono.tv die Verhöre auf kleinstem Raum vor die Kamera gebracht. Kontroverse Gäste sorgten immer wieder für Schlagzeilen. Im Netz sammelten zahlreiche Folgen Millionen Klicks. Die Höhepunkte des Erfolgs: Die Sendung wurde in den vergangenen Jahren mit zwei Grimme-Preisen ausgezeichnet.
Fans rätseln unterdessen über die Gründe für das Aus. Krömer verschafft Abhilfe. Den Komiker zieht es nun offenbar in eine andere Richtung: "Es ist für mich an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer", wird Krömer im RBB zitiert.
Dass das Format überhaupt so lange erfolgreich sein würde, hätte er zu Beginn nicht erwartet. Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass "Chez Krömer" kein Format ist, das ewig laufen werde:
Mit der Bezeichnung "Arschlöcher" spielt er wohl auf einige Gäst:innen an, die bisweilen kontrovers waren. Teil des Formats war es, sie mit umstrittenen Worten oder Taten aus ihrer Vergangenheit und der Gegenwart zu konfrontieren.
Die Menschen, denen er die Schweißperlen auf die Stirn trieb, waren keine Unbekannten. Auch in der aktuellen Staffel interviewte er bereits einige nicht ganz einfache Gesprächspartner. So begrüßte der Schauspieler und Komiker allein zuletzt etwa die Politiker Jens Spahn und Heinz-Christian Strache sowie Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt und eben Faisal Kawusi.
Für Fans des Formats besonders bitter: Jan Böhmermann sollte ebenso bei Krömer zu Gast sein, wurde jedoch kurzfristig abgesagt. Mit der Verkündung des Show-Endes ist nun endgültig klar, dass die mit Spannung erwartete Folge mit dem Satiriker nicht nachgeholt werden wird.
Konflikte zwischen dem Sender und Kurt Krömer gebe es nicht, wie der "RBB" klarstellt: "Sie sind und bleiben Freunde". Alles weitere sei "abseits der vier Verhörwände" geklärt worden. Im Fernsehen wird die letzte Folge der Sendung am Dienstagabend um 22:15 Uhr auf "RBB" zu sehen sein.