Über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird schon lange und heftig debattiert. Einerseits wurde von den Verantwortlichen bereits ein Sparkurs eingeschlagen. Andererseits brachte ein Entwurf der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) kürzlich eine weitere Steigerung des Beitrags ins Spiel – zum Unmut vieler Menschen in Deutschland.
Die Honorare beim ZDF fallen derweil weiter teils sehr üppig aus. Der "Welt am Sonntag" wurde nun eine Liste aus der Sender-Zentrale in Mainz zugespielt, die offenbart, welche Promis das meiste Geld einstreichen.
Bei den Moderator:innen liegt Talkmaster Markus Lanz an der Spitze. Sein Honorar beträgt dieses Jahr angeblich knapp 1,9 Millionen Euro. Nur knapp dahinter liegt Horst Lichter, der unter der Woche mit der Trödel-Show "Bares für Rares" auf Sendung geht.
Demnach kassiert der 62-Jährige bis 2025 rund 1,7 Millionen Euro im Jahr. Schon etwas abgeschlagen ist der "heute-show"-Moderator Oliver Welke. Er erhielt dem "Welt am Sonntag"-Bericht zufolge bis Ende vergangenen Jahres 1,18 Millionen Euro.
Danach folgt ein weiterer deutlicher Einschnitt, Johannes B. Kerner nämlich bringt es "nur" noch auf 630.000 Euro. Auf ihn folgt die "Fernsehgarten"-Moderatorin Andrea Kiewel mit 400.000 Euro jährlich.
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Leiendecker erhält 349.000 Euro und hängt damit immerhin noch Giovanni Zarella ab, der angeblich 300.000 Euro einstreicht.
Zu beachten ist, dass die Tabelle mehrere Brutto-Vereinbarungen aufweist. Hier ist also die Mehrwertsteuer bereits enthalten. In diese Gruppe fallen Christian Sievers (350.000 Euro pro Jahr), Maybrit Illner (480.000 Euro), Rudi Cerne (382.000 Euro) und Marietta Slomka (393.750 Euro).
Im vergangenen Jahr hatte die "Welt am Sonntag" schon Jan Böhmermanns vermeintliches stattliches Gehalt offengelegt. Laut des Berichts verdiente der ZDF-Moderator im Jahr 2023 651.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Die Zeitung bezog sich dabei auf Vereinbarungen, die der Sender und Böhmermann Ende 2022 getroffen haben sollen.
Kurz darauf reagierte der 42-Jährige persönlich bei Social Media auf den Report. Auf X (ehemals Twitter) schrieb er gewohnt satirisch: "Diese von der Springerpresse herbeispekulierten, kolportierten Honorare sind komplett falsch und haben absolut nichts mit der Realität zu tun! Würden diese Zahlen stimmen, wäre ich längst wütend zum Privatfernsehen gewechselt!"
Im Kommentar-Bereich merkten mehrere Personen kritisch an, Böhmermann verdiene mehr als der ZDF-Intendant. Die Gehälter der Führungsriege des Mainzer Senders sind sogar offen einsehbar.