ProSieben hat sich für die 12. Staffel "The Masked Singer" etwas einfallen lassen. Diesmal gibt es zum Auftakt zwei Shows an zwei Tagen. Neuen Schwung gebracht hat die Idee aber nicht.
Von Wiedersehens-Euphorie war kaum etwas zu spüren, im Gegenteil. ProSieben muss sich wohl spätestens jetzt die Frage stellen, ob man die einstige Vorzeige-Show tot geritten hat.
Denn schon zum Auftakt blieben die Zuschauer:innen weg. Mehr noch: Für "The Masked Singer" lief es am Samstag so schlecht wie nie zuvor. Es ist eine Entwicklung, die absehbar war und die ProSieben entweder ignorierte oder sehenden Auges einkalkulierte.
Wie "DWDL" berichtet, erreichte ProSieben mit "The Masked Singer" nur einen Marktanteil von 8,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Auch die Gesamtreichweite liest sich mies: Mit 1,21 Millionen Zuschauer:innen verfehlte die Show den Tiefstwert in dieser Kategorie nur haarscharf. Folge fünf der zurückliegenden Staffel hatten 1,17 Millionen Menschen verfolgt.
Dennoch sollte auch die Gesamtreichweite ein Warnzeichen sein, denn: In der letzten Staffel war die erste Folge gleichzeitig die zuschauerstärkste. Nach dem Auftakt ging es stetig bergab. Das verheißt für die neue Ausgabe nichts Gutes.
Überhaupt bestätigen die Quoten ein besorgniserregendes Muster: Seit Staffel vier, der bisher erfolgreichsten "TMS"-Runde, sanken die durchschnittlichen Zuschauerzahlen pro Staffel um mehr als zwei Millionen Zugriffe – von 3,42 Millionen auf 1,31 Millionen in Staffel 10.
Was ist mit "The Masked Singer" los? Am Format selber liegt es nicht.
Es gibt zwei Erklärungsansätze: Zum einen fällt die digitale Nutzung von TV-Inhalten von Jahr zu Jahr schwerer ins Gewicht. Heißt: Immer mehr Menschen schauen "The Masked Singer" über den Stream bei Joyn, dem Online-Dienst der ProSieben.Sat.1-Gruppe.
Das betrifft aber sämtliche TV-Formate, doch nicht alle Shows verloren derart viele Zuschauer:innen wie "TMS". Ein Zwei-Millionen-Einbruch, der sich innerhalb von dreieinhalb Jahren vollzieht, muss weitere Gründe haben, und die sind bei "The Masked Singer" recht offensichtlich.
In knapp fünf Jahren zeigte ProSieben elf Staffeln "The Masked Singer". Der Sender war so begeistert von seinem Import-Erfolg (die Idee stammt aus Südkorea), dass er gleich zwei Staffeln pro Jahr auf die Beine stellt. Damit provoziert man aber selbst bei den größten Fans irgendwann eine Übersättigung. Kleine Änderungen am Konzept ändern daran nur wenig, der Kern bleibt gleich.
Da ist es fast schon witzig, dass ProSieben zum Auftakt auf eine Doppel-Ausgabe mit zwei Shows an zwei aufeinanderfolgenden Tagen setzte.