Zu heiß für Steak – trotzdem werden mehr Kühe geschlachtet als sonst
02.08.2018, 11:3503.08.2018, 16:50
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Schlachter haben Bauern in den vergangenen
Wochen immer weniger für ihre Tiere bezahlt. "Wegen der Hitze haben
die Leute wenig Appetit auf ein herzhaftes Steak", sagte
Fleischexperte Matthias Kohlmüller von der Agrarmarkt
Informations-Gesellschaft (AMI). Trotzdem bringen Bauern zurzeit mehr
Kühe zum Schlachter als sonst im Sommer.
Die Landwirte argumentieren, dass die Preise für Futter zurzeit
höher sind, weil die Dürre viel davon vertrocknen ließ. Normalerweise
töteten Schlachter in den Monaten Juni und Juli 17.000 bis 19.000
Kühe pro Woche. In den vergangenen Wochen hätten sie jeweils 21.000
bis 22.000 Kühe geschlachtet. "Dieses Überangebot verschärft den
Preisverfall noch zusätzlich", sagte Kohlmüller.
Auf die
Fleischpreise für Konsumenten hat dies laut AMI-Einschätzungen
allerdings keinen Einfluss. Allerdings hatte Bundesagrarministerin
Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch rasche Hilfen für Viehhalter in
Aussicht gestellt, denen wegen der wochenlangen Dürre Engpässe beim
Futter drohen.
Generell möchten Konsumenten demnach im Sommer immer weniger
Fleisch essen. Außerdem seien noch viele im Urlaub. So verdienten die
Bauern dann grundsätzlich weniger.
Doch in diesem Jahr sei die Fleischnachfrage im Juli hitzebedingt
noch mehr zurückgegangen als in den vergangenen Jahren, sagte
Kohlmüller. Zurzeit erhielten die Bauern für ihre Kühe 2,65 Euro pro
Kilo Schlachtgewicht. Im August 2017 waren es 3,18 Euro. Doch der
jetzige Preis ist immer noch deutlich höher als etwa in den Jahren
vor 2007. Zudem haben die Bauern in den ersten Monaten 2018 deutlich
mehr verdient als in den meisten früheren Jahren.