Eine neue Sonde ist unterwegs zum Mars – was sich die Nasa von der Mission erhofft
05.05.2018, 19:5005.05.2018, 19:50
Mehr «Wissen»
Eine neue Raumsonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist
auf dem Weg zum Mars. "InSight" an Bord
einer "Atlas"-Rakete ist erfolgreich von der Vandenberg Air Force Base im
US-Bundesstaat Kalifornien gestartet. Die Nasa hat den Start live übertragen.
Ende November soll "InSight" auf dem Mars landen. Rund 650 Millionen Euro hat die Mission gekostet. Sie ist die erste von der
Westküste der USA aus zu einem anderen Planeten und auf zwei Jahre
angelegt. Wegen eines undichten Forschungsinstruments musste der Start
bereits einmal um zwei Jahre verschoben werden.
An Bord dieser Rakete ist die Sonde "In Sight" auf dem Weg ins All.Bild: NASA
Die Sonde
"InSight" (Abkürzung für "Interior Exploration using Seismic
Investigations, Geodesy and Heat Transport") soll unter anderem den
Wärmefluss des Mars untersuchen und Erdbeben messen. Anders als beispielsweise der Mars-Rover "Curiosity" kann "InSight" nicht rollen, sondern bleibt stationär an einem Ort und soll mit wissenschaftlichen Instrumenten die Vitalfunktionen des Planeten vermessen.
Eine kleine Rammsonde soll sich automatisch fünf Meter tief in den Marsboden hämmern und in unterschiedlichen Tiefen die Temperatur und die Wärmeleitfähigkeit messen.
So sieht die "InSight"-Sonde aus:
Bild: NASA/JPL-Caltech/Lockheed Martin
Und so soll sie sich laut Nasa-Animationen auf dem Mars platzieren:
Bild: NASA/AP
Die Hoffnung
Die Nasa-Forscher versprechen sich von der Mission, an der auch die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt beteiligt ist, nicht nur neue Erkenntnisse über den Mars, sondern auch über die Entstehung der Erde.
Vergangenen Monat hat die Nasa bereits einen neuen Satelliten ins All geschickt:
Tilman Spohn von der Deutschen Luft- und Raumfahrtbehörde erklärte in einer Mitteilung, die "InSight"-Mission erfülle einen lang gehegten Wunsch der Planetenforscher: ein geophysikalisches Observatorium auf einem erdähnlichen Planeten.
"Der Mars ist als Ziel ideal: er ist gut zu erreichen und ein ideales Vergleichsobjekt zur Erde."
Tilman Spohn, DLR
Die Vorgänger
Seit den 60er Jahren versucht die Menschheit aktiv zum Mars zu kommen. Die Sowjetunion war der Vorreiter. Erfolgreich waren dann aber erst die USA mit dem "Mariner 4". Der flog mit knapp 10.000 Kilometern Entfernung am Mars vorbei und schickte 22 Fotos vom roten Planeten zurück zur Erde.
Es folgten etliche Marsmissionen, auch die Russen verzeichneten zwei Erfolge. Die Nasa ist aber Spitzenreiter mit erfolgreichen Marsflügen.
Der Mars-Rover "Curiosity" hat übrigens ziemlich beeindruckende Panorama-Bilder gemacht:
Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hat sich auch schon auf den Weg gemacht – zuletzt mit der ExoMars-Mission. Der Orbiter erreichte den Mars ohne große Probleme. Der Lander Schiaparelli klatschte leider unsanft auf die Planetenoberfläche. Kaputt.