Bergeweise landet täglich Müll auf deutschen Deponien. Die Unternehmen, die unsere Abfälle abholen und zu den Entsorgungsstellen transportieren, haben viel zu tun. Was sie den Haushalten vom Hals schaffen, fällt auf, wenn die Müllabfuhr mal streikt.
Deutschland ist im EU-Vergleich ein Verwertungs-Streber. Mit 66 Prozent Recyclingquote auf unserem Abfall sind wir Spitzenreiter und übertreffen sogar die Forderungen der EU. Damit das so bleibt, sind die Entsorgungsunternehmen auf die Mithilfe der Bürger angewiesen.
Aber wissen die alle, wie man Müll richtig trennt? Wir klären 8 Mythen rund um die Abfallentsorgung.
Einige denken, dass am Ende aller Müll zusammengekippt wird und man deshalb gleich aufs Trennen verzichten kann.
Gerade wer Papier und Glas sortiert, nimmt den Entsorgungsunternehmen viel Arbeit ab.
So viel kann jeweils recycelt werden:
An den Müllwagen sieht es oft aus, als würden Grün- Weiß- und Braunglas wild gemischt, tatsächlich landen die Farben in getrennten Kammern.
Die gelbe Tonne für Plastik ist umstritten. Darin werden die Leichtverpackungen entsorgt, wie Joghurtbecher, Konservendosen, Getränkekartons. Experten kritisieren, dass es aufwendig und teuer ist, diese Kunststoffe zu verwerten. Deshalb würde nur rund die Hälfte recycelt – worunter übrigens auch Plastikmüllverbrennung fällt. (greenpace magazin)
Stimmt nicht. Über die Gelbe Tonne sollen wir Verpackungen entsorgen, egal ob sie einen Grünen Punkt tragen oder nicht. Was hingegen nicht hineingehört, sind zum Beispiel Feuerzeuge, Kugelschreiber oder CDs.
In manchen Städten, etwa in Berlin, gibt es statt der Gelben Tonne die Wertstofftonne. Sie ist teils für anderen Müll vorgesehen als die Gelbe Tonne: Holzkisten dürfen zum Beispiel nicht in die Wertstofftonne, in die Gelbe aber schon.
Damit hat das Unternehmen jahrelang geworben: Ein Getränkekarton von Tetra Pak würde zu 70 Prozent recycelt, hieß es.
Recherchen des ZDF haben ergeben, dass das nicht stimmt. Der Autor des Beitrags sagt:
Auch wenn der Name Getränkekarton annehmen lassen könnte, es handele sich um Papiermüll: Diese Verpackungen gehören in den Plastikmüll.
Jeden Becher auszuspülen, kostet wiederum Energie und Wasser. Der Aufwand lohnt sich nicht. Es reicht, wenn die Verpackungen "löffelrein" sind.
Das schließt natürlich nicht nur Joghurtbecher ein, sondern genauso Butterpapier, Milchpackungen und, und, und ...
Joghurtbecher am besten nicht ineinander stapeln – auch wenn das Platz spart. Einzeln lassen sich sich besser recyceln.
Stop! Trinkgläser haben im Altglas nichts zu suchen. Sie sind oft anders zusammengesetzt als Flaschen, schmelzen nicht so wie Flaschenglas und stören die Wiederverwertung.
Gilt auch für Fenster- und Spiegelglas, Porzellan, Keramik und Glühbirnen. (NABU)
Nein, schmeiß sie ins Grünglas, das hält mehr Farbzumischungen aus, ohne umzuschlagen. Braunglas ist empfindlicher.
Ganz übel ergeht es dem Weißglas, wenn es mit farbigen Sorten gemischt wird. Da sollen eine Handvoll Farbflaschen auf 1.000 Durchsichtige reichen, um Klarglas einen Farbstich zu verpassen.
Kannst du schon machen, kommen halt die Ratten.
Außerdem setzen sich die Reste unter Umständen in den Rohren ab, was in einer Verstopfung eskalieren kann. Ugh.
Nein, diese Papiersorten gehören nicht in den Altpapiercontainer:
Wer Papiertüten vom Einkaufen mit heimbringt, sollte sie noch ein paar Mal benutzen. Die Produktion verbraucht ziemlich viel Wasser. Papiertüten zu verwenden ist also nicht gerade umweltfreundlich, wenn diese sofort wieder im Müll landen.