
Rheinland-Pfalz, Kordel: Ein Regionalzug steht im Bahnhof des Ortes im Wasser. Der Strom fiel aus und die Bahn blieb liegen.Bild: dpa / Sebastian Schmitt
Analyse
19.07.2021, 06:5029.07.2021, 06:37
Über 100 Tote und über 1000 Vermisste: Das ist die schockierende Bilanz der Flut-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Noch immer ist unklar, wie groß das Ausmaß sein wird. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet spricht am Freitag von einer "Flut-Katastrophe von historischem Ausmaß". Und auch RLP-Chefin Malu Dreyer sieht die Lage noch nicht unter Kontrolle, es könne noch keine Entwarnung gegeben werden. "Das Leid nimmt heute so dramatisch zu", so Dreyer bei einem Besuch der betroffenen Regionen vor Ort.
Es ging einfach zu schnell: Das Hochwasser kam für viele Bewohner überraschend. Viele Menschen haben Existenzen verloren, ihr Hab und Gut und ihre Angehörigen. Es war eine Ausnahmesituation, die wegen zunehmender Starkregenereignisse jedoch immer öfter in Deutschland auftreten kann – auch an Orten, die nicht direkt neben einem Fluss liegen.
Watson hat Experten der Feuerwehr gefragt, wie man sich bei Überschwemmungen richtig verhalten sollte.
Experte gibt Verhaltenstipps bei Hochwasser
Benjamin Wolter, Sprecher der Landesfeuerwehr Rheinland-Pfalz, gibt im Gespräch mit watson Tipps: "Die grundsätzlich wichtigste Regel ist: die aktuelle Situation im Blick zu behalten. Betroffene Anwohner sollten sich über das Internet oder Radio informieren, um von Änderungen der Situation zu erfahren."
Wenn es die Situation erlaubt, kann man auch selbst aktiv werden, um sein Hab und Gut zu schützen. "Fenster und Türen können so weit es geht abgedichtet werden, Möbel und Wertsachen sollten aus niedrigen Stockwerken in höhere Stockwerke gebracht werden", sagt Wolter gegenüber watson.
"Die grundsätzlich wichtigste Regel ist, die aktuelle Situation im Blick zu behalten."
Benjamin Wolter,
Sprecher der Landesfeuerwehr Rheinland-Pfalz
Bei Hochwasser "auf keinen Fall in den Keller gehen"
Doch wie kann man sich selbst vor solchen Naturkatastrophen schützen? Sarah Weber, Sprecherin des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen, sagt gegenüber watson: "Auf keinen Fall in den Keller gehen und niedrige Räume meiden."
Viele Menschen kletterten während des Hochwassers auf ihre Dächer – aber auch das könne gefährlich werden und "macht nur Sinn im Falle einer Flutwelle", erzählt Weber. Wer unsicher ist, ob er sich noch vor die Tür wagen oder wie er sich verhalten soll, solle laut Weber auf jeden Fall den Anweisungen der Behörden folgen.
"Bei größeren Überschwemmungen wie aktuell, sollten Anwohner sich in den oberen Stockwerken aufhalten, Ruhe bewahren und auf Anweisungen der Rettungskräfte warten", sagt Wolter.
"Auf keinen Fall in den Keller gehen und niedrige Räume meiden."
Sarah Weber,
Sprecherin des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen
Natürlich kann man auch schon präventiv sicherstellen, dass im Falle von Starkregen keine wertvollen Gegenstände im Keller lagern. "Wer neben einem Fluss wohnt und ein sehr hohes Risiko hat, sollte beispielsweise keinen Teppich im Keller auslegen und dort Gegenstände lieber oben lagern", erklärt Weber. Auch Sandsäcke bereitzuhalten oder Rückschlagventile einzubauen, um zu verhindern, dass Abwasser zurückfließe, sei eine gute Vorbereitung.
Gegenstände im Keller nicht an Strom anschließen
Woran man vielleicht nicht im ersten Moment denkt, sind die Gefahren von Elektrizität im Wasser. So "sollten elektrische Geräte, besonders im Keller, ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt werden."
Wer für das nächste Unwetter gewappnet sein will, findet auch in diesem Video des Bundesamtes für Bevölkerungsschutzes und Katastrophenhilfe Tipps, um sich und sein Haus auf Starkregen vorzubereiten.
Schokolade wird immer teurer. Die Preise je Tafel klettern höher. Ein großes Problem für Süßmäuler. Ein Unternehmen profitiert nun stark von der Entwicklung.
Keine gute Zeit für Süßmäuler. Die Kakaolager, etwa in London und New York, sind so leer wie lange nicht, die Preise für Schokoladenprodukte haben Unternehmen entsprechend ordentlich angezogen. Das Angebot ist knapp, wegen Trockenperioden, Pflanzenkrankheiten und weniger Investitionen in die Anbaugebiete. Gleichzeitig ist die Nachfrage weltweit gestiegen, auch weil in vielen Ländern Schokolade kein Luxusgut mehr ist.