Kaum etwas reizt uns mehr als der Gedanke an ferne Länder, fremde Kulturen und die wilde, unberührte Natur. Viele suchen auf Reisen oder auch im größeren Jahresurlaub entsprechend oft das Abenteuer.
Dabei vergisst man leicht, dass in paradiesischen Kulissen wie dem Regenwald oder dem abgelegenen Strandabschnitt nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch überraschende Begegnungen mit der Tierwelt warten können.
In vielen Regionen gehört es fast schon zum Alltag, plötzlich Tieren zu begegnen, die man sonst nur aus Dokumentationen kennt. Während man zu Hause höchstens auf ein Reh oder einen Fuchs stößt, teilen sich Reisende in anderen Teilen der Welt mit Affen, Schlangen oder giftigen Insekten den Weg. Der Respekt vor diesen Tieren ist groß, auch wenn häufig die Faszination siegt.
Doch manchmal sind es auch gerade diese Begegnungen, die aus einem entspannten Urlaub plötzlich eine kleine Sensation machen können. So hat kürzlich eine Schlange die Besucher:innen an einem Aussichtspunkt "Mirador del Cañón" im Urlauberort Santa Ponça auf der Insel Mallorca in Aufregung versetzt.
Wie das "Mallorca Magazin" berichtet, schlängelte sich eine Natter über die Felsen einer Schlucht bei Santa Ponça. Tourist:innen hatten Videos von der exotischen Entdeckung gemacht.
Darauf ist der Körper einer braun-schwarzen Schlange zu sehen, wie er sich durch das Gebüsch bewegt. Expert:innen gehen davon aus, dass es sich bei dem Exemplar um eine Hufeisen- oder eine Treppennatter handelt.
Giftig sind diese Arten von Schlangen für den Menschen nicht. Wenn die Tiere sich bedroht fühlen, können sie aber durchaus auch zuschnappen und einen schmerzhaften Biss hinterlassen.
Zuletzt waren auch auf den Inseln Formentera und Ibiza immer wieder Nattern gesichtet worden. Weder Hufeisen- noch Treppennattern sind auf den Balearen heimisch.
Berichten des "Mallorca Magazins" zufolge gelangen die Tiere über ausgehöhlte Olivenbaumstämmen auf Fähren auf die Inseln. Das ist für heimische Tierarten gefährlich, weil die Nattern ihnen Lebensraum und Nahrung streitig machen.
Das Umweltministerium von Mallorca und den Nachbarinseln ist sich dem Problem bewusst und hatte bereits 2023 angekündigt, den Import von Oliven- und Johannisbrotbäumen sowie Steineichen für gewisse Zeiträume einzuschränken – um invasive Schlangen fernzuhalten.
Durch die Berichterstattung in britischen Medien macht sich allerdings unter Tourist:innen aktuell eine gewisse Unruhe wegen der Schlangen breit. Expert:innen empfehlen jedoch, sich den Tieren gegenüber ruhig und unauffällig zu verhalten.
Wer eine nicht heimischische Art beim Wandern oder am Strand entdeckt, kann das Amt zum Schutz der heimischen Fauna (COFIB) kontaktieren. Hier erhalten Tourist:innen auch Hinweise zur Umgangsweise mit den Schlangen.