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Im Wettbewerb um Klicks und Aufmerksamkeit sind sich viele Menschen für nichts zu schade. Auf Social Media tauchen immer wieder neue Pranks und Challenges auf, die oft zahlreiche Nachahmer:innen finden. Immer wieder gibt es dann Schlagzeilen von Geschehnissen, bei denen solche Mutproben aus dem Ruder laufen.
Da wäre einmal die Blackout-Challenge, bei der sich Menschen bis zur Bewusstlosigkeit würgen, um ein angebliches High zu erleben, kurz bevor sie in Ohnmacht fallen. Oder die Killer-Clown-Challenge, die dazu auffordert, sich als Horrorfigur zu verkleiden und nachts Passant:innen zu erschrecken. Beide Online-Trends haben bereits für Tote gesorgt.
Schnell wird seitdem jedes bedenkliche Video, das viel Aufmerksamkeit erfährt, zu einem Trend hochstilisiert. Groß ist offenbar die Sorge, dass sich viele Menschen davon zum Nachmachen animiert fühlen.
Jetzt macht erneut ein Video mit hochproblematischem Inhalt die Runde, in dem einige Medien bereits den nächsten Trend ausmachen. Es geht dabei um "trespassing", was auf Deutsch Hausfriedensbruch heißt.
Auslöser ist ein Video, das drei Jugendliche in London zeigt. Sie kündigen zu Beginn an, dass sie jetzt in ein fremdes Haus marschieren werden – und setzen diese Ankündigung dann wenig später in die Tat um.
Wie in dem Clip zu sehen ist, laufen sie ohne zu zögern durch einen Vorgarten, vorbei an einer Frau, die dort fegt. Die Jugendlichen treten durch die offene Haustür in den Flur, wo sie von einem Mann gestoppt werden, der sichtlich verwirrt die Kellertreppe hochkommt. Die Frau hatte zuvor um Hilfe gerufen, worauf die Jugendlichen sie nachmachen.
Der Mann redet auf die Eindringlinge ein, die nach dem Hinweis, dass sich Kinder im Haus befinden, schließlich gehen. Doch zuvor lässt sich der Kameramann noch ungefragt auf die Couch fallen. Beim Gehen wiederholen sie ihre Behauptung, sie hätten bloß nach einer Lerngruppe gesucht, die sich angeblich in dem Haus befinden soll.
"Unglaublich respektlos", kommentiert ein User. "Diese Familie wird aus London wegziehen", prognostiziert ein anderer. "Zum Glück hat er das nicht in Amerika gemacht", schreibt ein weiterer. Damit spielt er wohl auf die jüngsten Vorfälle mit Schusswaffen an, die sich in den Vereinigten Staaten zugetragen hatten.
Ende April ist dort im Bundesstaat New York eine junge Frau erschossen worden, weil sie mit dem Auto in einer fremden Einfahrt wenden wollte. Wenige Wochen zuvor war in Missouri ein Teenager angeschossen worden, weil er an der falschen Haustür geklingelt hatte.
Inwiefern bei dem Video aus London wirklich von einem Trend die Rede sein kann, ist unklar. Noch finden sich unter dem Hashtag trespassing keine weiteren viralen Videos dieser Art. Wie sich das in den nächsten Wochen entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
