Aus Romcoms kennt man das Klischee: Männer und Frauen können einfach nicht befreundet sein. Eine Person muss sich doch früher oder später in die andere verlieben! In den meisten Filmen tun es ja sogar beide und alle bekommen ein lang ersehntes Happy End, juhu.
Aber wie sieht es tatsächlich aus – können Männer und Frauen wirklich nicht einfach lange und ehrliche Freundschaften führen, in denen es nur darum geht: Zusammen Spaß haben, füreinander da sein, sich beim anderen auskotzen können, über den aktuellen Freund schimpfen oder den neusten Crush schwärmen?
Eine exklusive Umfrage von watson zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey geht genau dieser Frage nach. Wir haben bei 5000 Bürger:innen nachgefragt und wollten wissen: Funktionieren platonische Freundschaften?
Im ersten Stimmungsbild zeigt sich eine positive Resonanz: 59 Prozent der Deutschen geben an, dass sie mindestens eine gut funktionierende platonische Freundschaft haben.
Freundschaften mit dem anderen Geschlecht scheinen dabei vor allem unter Jüngeren gut zu funktionieren. Je älter die Befragten sind, umso weniger gut scheint das mit der Freundschaftspflege zu klappen. Mit einer Zustimmung von 78 Prozent liegen die 18- bis 29-Jährigen deutlich vor den über 65-Jährigen, die hier nur mit 53 Prozent ein Ja zu platonischen Freundschaften geben.
Bei der Auswertung der Ergebnisse nach Geschlecht zeigt sich, dass Frauen und Männer ziemlich ähnliche Ansichten über platonische Freundschaften haben. 61 Prozent der Frauen geben an, dass diese aus ihrer Sicht gut funktionieren können, bei den Männern sind es 57 Prozent.
Nun muss die Frage nach platonischen Freundschaften aber auch noch konkreter gestellt werden. Denn, steht der beste Freund gar nicht auf das eigene Geschlecht, sollte wohl klar sein, dass es sich um eine Freundschaft ohne Hintergedanken handelt.
Deswegen konnten die Teilnehmer:innen noch ihre Gedanken zu platonischen Freundschaften ohne heterosexuellen Hintergedanken teilen. Hier ging die Antwort zwischen den Geschlechtern wiederum auseinander: Während 76 Prozent der Frauen mit einem Ja antworteten, waren Männer mit 62 Prozent zurückhaltender.
Im Altersvergleich zur Frage nach Hintergedanken bei platonischen Freundschaften sind sich die Generationen offenbar einig. Die größte Zustimmung dazu, dass Freundschaften ohne Hintergedanken funktionieren können, gab es bei den jüngsten Teilnehmer:innen mit 73 Prozent. Die älteste Gruppe lag jedoch mit 67 Prozent gar nicht so weit dahinter.
Darüber hinaus zeigt sich, dass die Zustimmung zu platonischen Freundschaften bei einer höheren Bevölkerungsdichte größer war. Daraus lässt sich schließen, dass Menschen, die in einer Stadt leben, eher platonische Freundschaften mit dem anderen Geschlecht führen als Menschen, die auf dem Land leben.
Methodische Hinweise: Civey hat für watson vom 17. bis 22. April 2025 online jeweils rund 5000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik gibt es hier.