Wer sein hart verdientes Geld anlegen will, um beispielsweise fürs Alter vorzusorgen, hat viele Möglichkeiten. Manche investieren in einzelne Aktien, Fonds oder Exchange Traded Funds (ETFs), andere setzen auf Immobilien. Und dann gibt es noch Bitcoins.
Dabei handelt es sich um eine digitale Währung, die anders als beispielsweise der Euro nicht von einer Bank ausgegeben wird. Stattdessen werden Bitcoins durch ein komplexes mathematisches Verfahren in einem Computernetzwerk generiert, was wiederum als "Mining-Prozess" bezeichnet wird.
Das hat einige Vorteile: Die Bitcoins kann man nicht nur in Sekundenschnelle kaufen oder verkaufen, in der Vergangenheit verzeichnete die Währung auch deutliche Wertsteigerungen. Wer investiert, kann also unter Umständen große Gewinne einfahren. Oder viel verlieren.
Der Hintergrund: Bitcoins gelten als extrem volatil, also als unbeständig, was auch daran liegt, dass es keine zentrale Regulierung gibt. Allein Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Dadurch sind allerdings auch die Risiken, große Verluste zu erleiden, nicht zu unterschätzen.
Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, ist aufgrund dieser Volatilität kein Fan von Bitcoins. "Ich kriege schon beim Begriff 'Kryptowährung' für Bitcoin Gänsehaut", sagt er gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Der Bitcoin sei keine Währung, sondern ein Spekulationsobjekt. "Schauen Sie sich die Kursschwankungen an, die sollten jedem zu denken geben, der eine solide Anlage sucht, von einem Zahlungsmittel ganz zu schweigen", meint Nagel. Als Zentralbanker könne er nur zur Vorsicht raten.
"Man muss sich immer fragen: Was ist die Substanz? Bei Bitcoin ist da nur ein mathematischer Algorithmus, mehr steckt nicht dahinter, keine Instanz wie Zentralbanken, kein realer Gegenwert, anders als beispielsweise bei Aktien", warnt Nagel bei "Focus". Darüber müsse sich jeder Anleger und jede Anlegerin im Klaren sein
Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt private Anleger:innen vor sogenannten Kryptoinvestments:
Außerdem verweist die BaFin auf Sicherheitsrisiken: "Immer wieder gibt es Hackerangriffe, die zum endgültigen Zugriffsverlust auf Kryptowerte führen." Und auch wenn man wegen Unachtsamkeit den Zugang verliere, müsse man mit einem endgültigen Zugriffsverlust rechnen.
Die Kryptowährung scheint aber weiterhin auf Erfolgskurs zu sein: Anfang Dezember kostete ein Bitcoin erstmals 100.000 Dollar. Vor ein paar Jahren waren es noch weniger als 20.000 Dollar. Manche Expert:innen schätzen, dass sich der Wert bis Ende 2025 verdoppeln könnte.
Trotz dieser vielversprechenden Aussichten lautet der Rat der BaFin: "Sie sollten Kryptowerte allenfalls als Beimischung zu einem bereits vorhandenen, breit in andere Anlageklassen gestreuten Portfolio von Geldanlageprodukten in Betracht ziehen."