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Supermarkt: Schweden boykottieren Ica, Lidl und Coop wegen hoher Preise

Close up of a woman's hand on a supermarket trolley, filling up with products during a weekly shop.
Schweden wehrt sich gegen die hohen Supermarkt-Preise.Bild: iStockphoto / georgeclerk
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Lebensmittelpreise zu hoch: Schweden boykottieren Supermärkte

In Schweden haben die Verbraucher genug von den hohen Preisen im Supermarkt und verzichten aus Protest auf ihren Einkauf für eine Woche.
25.03.2025, 13:5125.03.2025, 13:51
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An der Supermarktkasse hat man in den letzten Jahren immer wieder gemerkt, dass man für denselben Einkauf mehr und mehr zahlen musste. Die Lebensmittelpreise sind gestiegen: Im Vergleich zu 2021 sind Nahrungsmittel in Deutschland etwa 30 Prozent teurer geworden.

Vor allem Menschen mit geringem Einkommen spüren das verstärkt im Portemonnaie. Doch die Deutschen sind nicht allein mit dem Problem. Auch in Schweden müssen die Leute tiefer in die Tasche greifen, was für großen Unmut sorgt.

Supermarkt: Schweden starten Boykott-Aktion

Im Februar gab es in Schweden den größten Anstieg der Lebensmittelpreise seit zwei Jahren. Das wollten viele Bürger:innen nicht mehr mittragen und initiierten daraufhin einen Boykott der großen Supermärkte im Land. Eine Woche lang kauften im Rahmen der Kampagne "Bojkotta vecka 12" (Boykottwoche 12) Demonstrierende nicht bei bekannten Lebensmittelhändlern wie Lidl, Hemköp, Ica, Coop und Willys ein, wie der "Guardian" berichtet.

Virale Posts auf Instagram und Tiktok trugen maßgeblich dazu bei, den Boykott zu verbreiten und eine nationale Debatte über Lebensmittelpreise auszulösen. Dort heißt es: "Wir haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen". Jemand anderes schreibt: "Die Lebensmittelpreise sind explodiert, während die Lebensmittelriesen und Großproduzenten auf unsere Kosten Milliardengewinne machen."

Laut Schätzungen sind die jährlichen Kosten für die Ernährung einer Familie in Schweden seit Januar 2022 um bis zu 30.000 Kronen beziehungsweise rund 2800 Euro gestiegen.

Verbraucher beschweren sich über Monopolstellung der Supermärkte

Die Demonstrant:innen machen als Hauptursache für die hohen Preise das Monopol der Großhändler:innen verantwortlich, die ihre Profite über die Interessen der Kund:innen stellen. Zudem fehle es an Konkurrenz. Supermärkte begründen dagegen den Preisanstieg mit Faktoren wie Krieg, Geopolitik, Rohstoffpreise, Ernten und dem Klimanotstand.

Am Montag endete der einwöchige Boykott, doch der Protest soll weitergehen. Man plant nun für drei Wochen nicht mehr bei Ica, Schwedens führendem Lebensmittelhändler, einzukaufen. Außerdem sollen der Molkereikonzern Arla und noch weitere Konzerne boykottiert werden.

Filippa Lind, eine Initiatorin der Protestbewegung, erzählt dem "Guardian": "Ich hoffe, dass es zu politischen Maßnahmen führt, die die Preise für Grundnahrungsmittel auf unbestimmte Zeit senken."

Die Debatte erreichte derweil die politischen Kreise. Die Finanzministerin Elisabeth Svantesson betonte, dass die Inflation seit dem Regierungsantritt gesunken sei. Trotzdem sehe sie auch, dass Lebensmittel teuer geblieben sind. Dagegen müsse etwas unternommen werden, sagt Svantesson.

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