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Spargeldiebstahl in NRW: Landwirt kämpft gegen Feldräuber

ARCHIV - 29.04.2024, Brandenburg, Beelitz: Grüner Spargel wächst auf einem Spargelfeld. (zu dpa: «Diebe plündern Spargelfeld in Walbeck») Foto: Jens Kalaene/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Grüner Spargel lässt sich leichter ernten als weißer – und auch leichter klauen.Bild: dpa / Jens Kalaene
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Spargel-Bauern besorgt: 250 Kilo über Nacht gestohlen – keine Lösung in Sicht

Ein Bauer aus NRW erlebte am Wochenende sein blaues Wunder: Als er morgens zu seinem Spargelfeld kam, fand er nur noch abgebrochene Stängel vor. Gegen solchen Diebstahl kann er kaum etwas tun.
29.04.2025, 12:0829.04.2025, 12:09
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Es war ein Sonntagmorgen, der für Spargelbauer Dirk Janßen aus Walbeck zum Schock wurde. Als er morgens einen besorgten Anruf von einem seiner Mitarbeiter bekam, war schnell klar: Hier war nicht nur jemand gierig – hier war jemand kriminell. 250 Kilogramm grüner Spargel waren über Nacht spurlos verschwunden.

"Das komplette Feld war abgeräumt, bis auf ganz wenige Stangen. Die Abbruchstellen waren noch feucht, es muss also in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden passiert sein", berichtet Janßen der "Rheinischen Post". Was bleibt, ist ein Schaden von rund 2500 Euro – und die Fassungslosigkeit eines Landwirts, der sich fragt, wie dreist Menschen eigentlich noch werden können.

Spargelsaison ist gestartet: Gier nach Gemüse scheint groß

Während weißer Spargel mühsam unter der Erde gestochen werden muss, wächst grüner Spargel oberirdisch – was den Dieben die Arbeit wohl erleichtert hat. Doch das macht die Tat nicht weniger heftig. Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) bringt es auf den Punkt: "Der Diebstahl von angebautem Gemüse oder Obst ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat."

Laut Gorißen zeigt der Fall aus Walbeck, dass die Täter "offensichtlich immer dreister vorgehen und nicht davor zurückschrecken, unseren Landwirtinnen und Landwirten erheblichen Schaden zuzufügen."

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Diebe ernten Spargel wie die Profis – in Rekordzeit

Peter Muß, stellvertretender Geschäftsführer beim Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, spricht gegenüber der "Rheinischen Post" von einer Seltenheit: "In dieser Qualität ist das aber die Ausnahme."

Denn: Mal eben 250 Kilo Spargel zu ernten – das ist kein Spaziergang. Schon gar nicht nachts. In NRW wird der Großteil des Spargels unterirdisch angebaut. Dass jemand so viel grünen Spargel in so kurzer Zeit erntet, zeugt entweder von Erfahrung oder Skrupellosigkeit. Oder beidem.

Was tun gegen Diebstahl auf freiem Feld? Zäune sind teuer, schwer umsetzbar – und oft einfach überwindbar. Videoüberwachung ist schwierig bei der Größe der Flächen und aus Datenschutzgründen nicht ganz ohne. "Die Situation ist unbefriedigend, und es ist keine Lösung in Sicht", sagt Muß.

Einige Landwirte hängen Schilder auf oder spannen gelbe Flatterbändchen mit Warnhinweisen, der abschreckende Effekt scheint aber eher gering. In der Region Bonn gingen Landwirte sogar nachts auf Patrouille – auch ohne Erfolg. "Die Landwirte und Mitarbeiter haben auch Besseres zu tun, sie brauchen nach dem harten Arbeitstag ihren Schlaf", sagt Muß.

"So etwas darf sich nicht wiederholen"

Bei der Polizei landen solche Fälle übrigens kaum. In Meckenheim, dem größten Apfelanbaugebiet NRWs, wurde seit Jahresbeginn genau ein Fall angezeigt. "Wir gehen davon aus, dass die meisten Fälle gar nicht angezeigt werden", sagt Polizeisprecher Michael Beyer.

Und selbst wenn – ohne Kennzeichen, Fotos oder Augenzeugen wird’s schwer mit der Fahndung. Beyer erinnert: "Auch der Diebstahl eines Apfels ist eine Straftat."

Für Dirk Janßen ist klar: So darf es nicht weitergehen. Er hat Anzeige erstattet – und setzt 500 Euro Belohnung auf Hinweise aus. "Ich hoffe, die Verantwortlichen werden gefunden. So etwas darf sich nicht wiederholen – weder bei mir noch bei anderen Spargelbauern."

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