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Supermarkt: Dr. Beckmann expandiert – Grund ist schlüssig, aber bitter

Bavaria, Germany - March 16, 2025: A person holds a bundle of laundry in front of a washing machine - a symbol of housekeeping, textile care and the importance of cleanliness in everyday life. Focus o ...
Ohh, hoffentlich ist das Blut raus …Bild: imago / Bihlmayerfotografie
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Supermarkt: Kult-Hersteller Dr. Beckmann expandiert – aus bitterem Grund

Dr. Beckmanns Fleckenteufel-Fläschchen haben schon so manches Kleidungsstück gerettet. Aktuell sind die Reinemacher beliebter denn je. Das steht aber vor einem bitteren Hintergrund.
05.06.2025, 18:5905.06.2025, 18:59
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Dr. Beckmann hat eine einzigartige Fanbase. Tollpatschige Dandys, Eltern mit tollpatschigen Kindern, Fußballer:innen mit Hang zur Bodenprüfung, Handwerker:innen, Kellner:innen, Köch:innen, um es kurz zu machen: die Produkte genießen durch alle Bevölkerungsschichten ein hohes Ansehen. Handelt es sich doch bei den Fleckenentfernern des Unternehmens um richtige Alltagshelden.

Nun sind die Produkte aber aktuell so beliebt, dass die Produktionsstätten offenbar bereits am Kapazitätslimit angelangt sind, wie der Geschäftsführer Nils Beckmann gegenüber "Handelsblatt" erklärt. "Ohne weitere Investitionen kommen wir der Nachfrage nicht mehr hinterher." Investitionen in einen Standort bei Frankfurt sollen helfen.

Stellt sich nur die Frage, woher das Nachfrageplus kommt. Flecken gab es schon immer, in Sachen Bevölkerungswachstum gab es keine überraschenden Sprünge. Nils Beckmann liefert dazu eine Erklärung, die, je nach Lesart, positiv wie auch negativ ausfallen kann.

Dr. Beckmann profitiert von wirtschaftlicher Unsicherheit

So profitiere das Unternehmen derzeit davon, wenn die Verbraucher:innen sparen müssen. Und die aktuelle wirtschaftliche Lage, die Angst vor Jobverlusten und Unsicherheiten bei den Warenpreisen zwingt viele dazu.

Wer aber spart, kauft weniger neue Kleidung, so die Annahme, gut für die Umwelt, gut fürs Bewusstsein mit der eigenen Kleidung, wenngleich die Ursache dafür nicht sonderlich gut ist. Statt Jeans, Pullover und Shirts einfach zu entsorgen, müssen eben Fleckenreiniger her, schreibt das "Handelsblatt".

Das schlägt sich in den Zahlen nieder. Nach Firmenangaben ist der Umsatz 2024 im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent gestiegen, der Gesamtumsatz lag bei 270 Millionen Euro. Ende 2029 peilt Beckmann einen Umsatz von 350 Millionen Euro an. Damit zeigt er sich auch optimistisch gegenüber des Kleiderkaufwahns vieler Menschen, der durchaus wieder entflammen könnte.

Hinsichtlich steigender Kosten, etwa für Energie, will Beckmann die Produktion übrigens nicht ins Ausland verlagern. In Deutschland gebe es das Personal mit den nötigen Kenntnissen und vor allem das "Made in Germany"-Siegel sein für ihn ein zuverlässiges Verkaufsargument.

Sorge wegen US-Zöllen

Beckmann expandiert dennoch, eröffnete in diesem Jahr Vertriebsbüros in Dubai und Singapur. Von dort solle der Vertrieb in den Nahen Osten und nach Indien gesteuert werden. Die Produktion bleibe aber, wie gesagt, in Deutschland. Als globaler Player ist Beckmann bereits seit Jahren aktiv.

Nils Beckmann hat lediglich Sorge vor der erratischen US-Politik. Die Zölle bereiten ihm Kopfzerbrechen. Er wolle diese aber erstmal hinnehmen und verspricht, die gestiegenen Kosten nicht an die US-Bürger:innen weiterzugeben.

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