Das gab es noch nie: Ein Bitcoin kostete am 22. Mai 109.500 US-Dollar. In Euro umgerechnet ist der Kurs nicht mehr weit von der 100.000er-Marke entfernt.
Der jüngste Kurssprung kommt nicht zufällig. Er fußt auf der Hoffnung auf eine Lockerung der Krypto-Regulierung in den USA.
Momentan wird im US-Senat ein Entwurf für eine Regulierung von Kryptowährungen diskutiert. Im Optimalfall soll dieser noch in dieser Woche verabschiedet werden.
Gleichzeitig profitiert der Bitcoin von der grundsätzlichen Entspannung an den Börsen, die unter anderem darauf basiert, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie zwischen den USA und Europa nicht weiter eskaliert, sondern sich zumindest zwischenzeitlich zu beruhigen schient.
Mit dem aktuellen Preissprung übertraf der Bitcoin sein vorheriges Rekordhoch, das er im Januar zur Amtseinführung von Donald Trump bei etwas mehr als 109.300 Dollar erreicht hatte. Bereits damals hatte die Hoffnung auf weniger Regulierung durch den als kryptofreundlich eingeschätzten US-Präsidenten als Preistreiber gewirkt. Seit Trump zum zweiten Mal im Amt ist, ist der Kurs um insgesamt 50 Prozent gestiegen.
In den vergangenen 30 Tagen ist der Kurs um fast 30 Prozent geklettert, nachdem er zwischenzeitlich deutliche Verluste hatte hinnehmen müssen. Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg drückte die Stimmung auch in der Krypto-Community, der Bitcoin-Kurs war damals auf unter 75.000 US-Dollar gesunken.
Früher hatte Trump die hoch riskanten Kryptowährungen noch als "Katastrophe mit Ansage" bezeichnet. Doch offenbar überzeugten ihn seine Söhne vom Geschäftspotenzial.
Aktuell blicken Expert:innen wieder mit großem Optimismus auf die grundsätzlichen Kursentwicklungen, auch wenn die Gefahr eines schnellen Kursabrutsches immer vorhanden ist. Analyst:innen äußern zum Teil auch die Befürchtung, dass die aktuelle Kursexplosion zu schnell geschehen ist, weshalb Korrekturen nicht ausgeschlossen sind.
Besonders genau wird nun auch Etherum beobachtet, die zweitteuerste Krypto-Währung der Welt.
Etherum hat schwierige zwölf Monate hinter sich. Blickt man auf die vergangenen 365 Tage, verbucht Etherum ein Minus von rund 32 Prozent. Mittlerweile liegt der Kurs immerhin wieder bei rund 2.300 Euro, nachdem er in den vergangenen 30 Tagen um fast 70 Prozent gestiegen ist. Die große Frage ist, ob Etherum im Windschatten der Bitcoin-Rekorde dieses Tempo beibehalten kann.
Befürworter:innen der Kryptowährung sehen im Bitcoin und auch in anderen digitalen Währungen eine Art digitales Gold und zumindest langfristig auch einen Schutz gegen Inflation. Kritiker:innen monieren unter anderem einen hohen Energieverbrauch für den Betrieb des Systems.
(mit Material der dpa)