In den vergangenen Jahren wird wenigen Supermarkt-Besucher:innen entgangen sein: Öl – egal ob Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl – ist spürbar teurer geworden. Was früher ganz selbstverständlich im Einkaufswagen landete, kostet heute deutlich mehr und ist manchmal sogar knapp.
Der Preisanstieg in Supermärkten hatte verschiedene Ursachen: Lieferschwierigkeiten durch die Corona-Pandemie, Ernteausfälle wegen extremer Wetterlagen und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine, einem wichtigen Exportland für Sonnenblumenöl.
Auch gestiegene Energiepreise und Transportkosten wirkten sich aus: Supermärkte zogen die Preise für Endverbraucher:innen an – und das tat weh im Portemonnaie. Doch diese Entwicklung könnte nun vorerst ein Ende haben.
Die größten Olivenölproduzenten liegen alle in Südeuropa. Dort sind die Folgen des Klimawandels besonders spürbar. Laut dem EU-Klimadienst Copernicus erwärmt sich Europa schneller als alle anderen Kontinente.
In den vergangenen Jahren haben Dürren im Mittelmeerraum für schlechte Olivenernten gesorgt – und damit für hohe Preise. Nun hat sich die Lage wieder etwas entspannt. Laut der Europäischen Kommission wurden in der Saison 2024/25 in der EU 39 Prozent mehr Olivenöl produziert als im Vorjahr.
Das macht sich teilweise schon jetzt in den Supermarktregalen bemerkbar. Dem "Spiegel" zufolge bietet der Discounter Aldi eine 0,75-Literflasche der Eigenmarke "Bellasan" nun für 5,99 Euro an, im September des vergangenen Jahres seien es noch 8,99 Euro gewesen.
Auch bei Rewe hat sich der Preis für die Eigenmarke "Ja!" in diesem Jahr drastisch reduziert. Der Preis sei mittlerweile 39 Prozent niedriger als noch im August 2024, erklärt das Unternehmen auf Anfrage des "Spiegels". Bis Februar hätten noch Preise aus früheren Lieferverträgen gegolten.
Auch bei anderen Lebensmittelhändlern ist Olivenöl wieder günstiger zu haben. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes lag der durchschnittliche Preis im April 14,5 Prozent unter dem des Vorjahresmonats.
In Spanien wird mit großem Abstand am meisten Olivenöl hergestellt. Laut "Spiegel" wurde dort die Ernte im Herbst und Winter durch ausreichenden Regen gerettet. In den beiden Vorjahren hatten dort Hitze und Trockenheit für zwei schlechte Ernten in Folge gesorgt. Die produzierte Menge sank demnach zeitweise um mehr als 50 Prozent.
Auch in Griechenland und Portugal, den dritt- und viertgrößten Produzenten, konnten die Olivenbäuer:innen zuletzt wieder eine stärkere Ernte einfahren. In Italien blieb der Ertrag dagegen weiterhin hinter den Erwartungen zurück.