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Acrylamid im Kaffee: Was man bei der Auswahl und Zubereitung beachten sollte

Businesswoman drinking filter coffee at her desk. Brewing filter coffee with a French press.
Der Duft allein macht manche Kaffee-Liebhaber schon wacher.Bild: iStockphoto / Sait Aydin
Gesundheit & Psyche

Wegen Acrylamid: Ab wann Instant-Kaffee zum Problem wird

20.11.2024, 18:4520.11.2024, 18:45

Auch wenn Matcha Latte dieses Jahr in aller Munde war, Kaffee ist und bleibt das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Ganze 167 Liter trinkt durchschnittlich jede:r Deutsche pro Jahr, wie der Deutsche Kaffeeverband angibt.

Das bedeutet, der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt hierzulande zwischen drei und vier Tassen. Die Vorlieben beim Kaffeegenuss variieren: Manche mögen ihn schwarz, andere fügen Kuhmilch, Hafermilch oder eine andere pflanzliche Alternative hinzu. Und wieder andere setzen auf Cappuccino oder Latte Macchiato.

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Aber egal für welches Kaffeegetränk man sich entscheidet, Kaffeebohnen braucht man für alle. Bei deren Röstung entsteht allerdings der Stoff Acrylamid. Und da werden manche hellhörig.

Warum Acrylamid nicht unproblematisch ist

Denn Acrylamid wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als "wahrscheinlich krebserregend" für den Menschen eingestuft. Studien deuten darauf hin, dass eine hohe Aufnahme von Acrylamid das Krebsrisiko erhöhen könnte, allerdings ist die Beweislage für den Menschen nicht eindeutig.

Das schreibt auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL):

"Untersuchungen in Tierstudien haben gezeigt, dass Acrylamid bei hoher Dosierung im Futter die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Erbgutveränderungen und Tumoren erhöht."

Daher gehöre Acrylamid auch zu den "unerwünschten Stoffen" in Lebensmitteln. Die Wirkung auf den Menschen sei jedoch weiterhin nicht abschließend geklärt.

Warum Instant-Kaffee mehr Acrylamid enthält als Filterkaffee

In einer Publikation der McGill Universität im kanadischen Montreal ist zu lesen, dass es bei dem Gesundheitsrisiko durch Acrylamid nicht nur auf die Menge des Kaffees ankäme, sondern auch auf dessen Zubereitung.

Demnach enthalte Instant-Kaffee mehreren Studien zufolge doppelt so viel Acrylamid als klassisch aufgebrühter Kaffee. Der Grund: Um die Instant-Variante herzustellen, werde Kaffee zunächst aufgebrüht und anschließend dehydriert. Dadurch wird "diese wasserlösliche Verbindung im Endprodukt stärker konzentriert".

Instant-Kaffee-Liebhaber:innen können aber beruhigt sein. Das bedeutet nicht, dass diese Kaffee-Variante nun komplett Tabu ist. Schließlich kommt es auch auf die Menge an Kaffee an, die man zu sich nimmt.

"Eine Tasse Instantkaffee enthält etwa 10 Mikrogramm Acrylamid pro Liter", ist in der Publikation der McGill University zu lesen. Gemäß konservativer Empfehlungen solle man nicht mehr als 25 Mikrogramm des Stoffs pro Tag zu sich nehmen.

Folglich müsste man 2,5 Liter Instant-Kaffee trinken, was wohl in etwa zehn Tassen wären, um eine problematische Menge Acrylamid ausgesetzt zu werden. So große Mengen Kaffee konsumiert wohl kaum jemand. Und falls doch, wäre Acrylamid wohl nicht das einzige Gesundheitsrisiko. Da sollte man vielleicht zwischendurch doch lieber zum Matcha Latte greifen.

Warum ich bei dem Hype um LAP Coffee nicht mitmache
Günstige Preise, ein modernes Konzept und fast 20 Filialen in Städten wie Berlin, Hamburg und München. Doch für mich gibt es gleich mehrere Gründe, warum ich die Café-Kette LAP meide – und das hat nichts mit dem Geschmack des Kaffees zu tun.
Klar. Alles wird immer teurer. Vor allem Kaffee kostet inzwischen so viel, dass er im Supermarkt wie teurer Schnaps weggeschlossen wird. Doch es geht offenbar auch anders: In meiner Bubble reden aktuell viele über eine Café-Kette, wo Espresso 1,50 Euro und Cappuccino nur 2,50 Euro kosten.
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