Die Brände in Südkalifornien sind eingedämmt, die Lage unter Kontrolle. Viele Menschen können jetzt in ihr Zuhause zurückkehren, sofern sie das Glück haben, noch eines zu besitzen. Es wird wahrscheinlich noch dauern, aber Normalität ist allmählich greifbar. Und klar, einige Überraschungen dürften die Rückkehrer:innen erwarten.
Äußerst überrascht war auf jeden Fall ein Mann, der im vergangenen Monat sein Zuhause verlassen musste. Bei seiner Rückkehr entdeckte er einen Schwarzbären, der sich unter dem Haus vor den Bränden versteckte. Es folgte eine kreative Maßnahme, um das Tier aus seiner Höhle zu locken.
Rückkehrer Samy Abrid berichtet von seinem tierischen Mitbewohner, der in seiner Nachbarschaft bereits einen gewissen Ruf erlangt habe. Barry heiße der 230 Kilogramm schwere Schwarzbär. Er beschreibt Barry gegenüber "CNN" als ein "sanftes Wesen", das sich im Allgemeinen um seine eigenen Angelegenheiten kümmere.
Bisher hatte weder er noch seine Partnerin Kontakt mit Bären, obgleich sie vor ihnen gewarnt worden seien. "Wir hatten von Nachbarn gehört, dass es da einen großen Bären gibt. Er kommt ständig vorbei", sagte Arbid. "Niemand wusste, dass der Bär tatsächlich unter unserem Haus lebte. Das war also für alle eine Überraschung."
Geräusche unter dem Haus machten sie auf das Tier aufmerksam. Sie selbst vermuteten, dass sich lediglich ein Opossum eingenistet habe. Er habe eine Kamera aufgestellt und letztlich den "riesigen Bären" gesehen.
Lange bleiben konnte er nicht. Das örtliche Strom- und Gasunternehmen weigerte sich, Abrids Haus zu versorgen. Der Bär müsse aus dem Kriechkeller, zu groß sei die Gefahr für die Angestellten.
Das California Department of Fish and Wildlife startete einen kleinen Einsatz. Eine Betäubung kam nicht infrage, dafür sei das Tier zu groß, teilte die Behörde mit. Stattdessen lockte sie es mit einem Brathähnchen in eine Falle. Anschließend siedelte die Behörde das Tier in den Angeles National Forest um.
Feuer überlebt, Brathähnchen bekommen, beliebt bei den Nachbar:innen, kurz: Barry hat einen Lauf. Ist doch auch etwas. Mal schauen, wie gut sich das sanfte Wesen in der freien Wildbahn wieder zurechtfindet. Familie Abrid dürfte wiederum die kleine Überraschung mittlerweile verwunden haben. Jetzt gibt es wieder ausreichend Raum für Normalität.