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Gen Z: Junge Menschen finden keine Jobs – wegen "nutzlosen" Abschlüssen?

Nachdenkliche, traurige junge Frau sitzt auf dem Bett, umarmt die Knie neben dem Mobiltelefon und wartet auf einen Anruf, eine Nachricht, eine SMS Pensive sad young woman sits on bed, hugs knees next  ...
Bachelor in der Tasche. Und jetzt?Bild: Dmitrii Marchenko / IMAGO/Zoonar
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Gen Z: Junge Menschen finden keine Jobs – wegen "nutzlosen" Abschlüssen?

Viele junge Menschen arbeiten hart, um einen guten Uni-Abschluss zu bekommen. Nach jahrelangem Studium ist bei manchen die Vorfreude groß, endlich ins Berufsleben einzusteigen. Aber was, wenn man trotz Bachelor und Master keinen Job findet?
28.03.2025, 07:2928.03.2025, 07:29
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Der Gen Z werden viele Dinge vorgeworfen, zum Beispiel, dass sie übermäßig von Technologie abhängig ist. Die jungen Menschen würden keinen Tag ohne ihr Handy auskommen und seien quasi dauerhaft online. Ihre Umwelt würden sie so gar nicht mehr wahrnehmen.

Andere Male wird der Generation nachgesagt, dass sie nur eine geringe Arbeitsmoral mitbringen und unrealistische Vorstellung vom Berufsleben haben. Junge Menschen würden nicht mehr richtig arbeiten wollen, heißt es immer wieder. Die Gen Z wolle viel Life, wenig Work.

Wissenschaftlich belegt sind solche Vorwürfe selten. Meistens basieren sie eher auf den anekdotischen Erfahrungswerten älterer Herrschaften, darunter auch frustrierte Arbeitgeber, die Probleme haben, junge und qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden.

Gen Z: Millionen junge Menschen arbeitssuchend

Hin und wieder wird allerdings über Zahlen berichtet, die zumindest eine Tendenz nahelegen, wie es gerade um die Gen Z in der Arbeitswelt steht. Und ein aktueller Bericht des Wirtschaftsmagazins "Fortune" zeichnet ein nicht unbedingt rosiges Bild.

Rund vier Millionen Gen-Z-ler in den USA seien arbeitslos und würden zur Gruppe der NEETs (Not in Education, Employment or Training) zählen, also den Menschen, die zurzeit weder in einer Ausbildung oder Training sind, noch eine Anstellung haben. Die Zahl geht auf den Bericht einer unabhängigen Forschungsorganisation zurück.

In Großbritannien sei die Zahl der NEETs im Alter zwischen 16 und 24 Jahren Ende 2024 auf knapp eine Million gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es noch etwas weniger als 900.000 gewesen.

Wie der "Focus" berichtet, lässt sich auch in Deutschland berichten, dass die Zahl der arbeitslosen Akademiker:innen wachse. Im Jahr 2023 seien der Bundesagentur für Arbeit 243.000 Menschen mit Uni-Abschluss ohne Arbeit gezählt worden; ein Zuwachs um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Statistik sei zwar etwas verzerrt durch Geflüchtete aus der Ukraine. Wenn man diese Gruppe ausklammere, habe es dennoch einen Anstieg um rund zehn Prozent gegeben.

Schwierige Jobsuche: Sind "nutzlose" Uni-Abschlüsse schuld?

Doch woran liegt das? "In vielen Fällen wurden junge Menschen für nutzlose Abschlüsse an die Universitäten geschickt, die ihnen überhaupt nichts gebracht haben", poltert der britische Journalist Peter Hitchens, der für seine äußerst konservativen Ansichten bekannt ist.

"Und sie wären viel besser dran, wenn sie eine Lehre als Klempner oder Elektriker machen würden. Sie könnten sich auf ein viel erfüllteres und zufriedenstellenderes Leben freuen", zitiert ihn das Magazin "Fortune" weiter.

Das kann man mindestens als steile These bezeichnen, zumal aus dem Bericht nicht hervorgeht, nach welchen Kriterien Hitchens einen Abschluss als "nutzlos" definieren würde.

Was aber wohl nicht von der Hand zu weisen ist, ist, dass manche Studienabschlüsse keinen klaren Karriereweg vorgeben. Wer Medizin studiert, wird Arzt oder Ärztin, wer Jura studiert, geht ans Gericht, aber was macht man mit einem Soziologie-Master? Oder einem Bachelor in Umweltwissenschaften?

Gut möglich, dass sich manche Gen-Z-ler dann erst mal auf dem Arbeitsmarkt orientieren müssen. Bildungsexperte Jeff Bulanda erklärt gegenüber "Fortune", dass junge Menschen infolgedessen unterbeschäftigt seien und damit kämpfen würden, über die Runden zu kommen.

Er vertritt deshalb die Meinung, dass jungen Menschen alle Informationen zugänglich sein müssten, "um Kosten, Qualität und langfristigen Wert aller ihnen zur Verfügung stehenden Wege abzuwägen".

Dann können die Gen-Z-ler zumindest selbst entscheiden, ob sie Klempner werden wollen oder doch lieben einen "nutzlosen" Uni-Abschluss anstreben.

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