Historische Kulisse: Vor dem Kolosseum erfrischt sich ein Rom-Besucher an einem Wasserspender.Bild: LaPresse/AP / Cecilia Fabiano
Klima & Umwelt
Seit Wochen hat eine Hitzewelle viele der beliebtesten Reiseziele Europas fest im Griff. In Griechenland bedrohen großflächige Waldbrände Leib und Leben der Bevölkerung und von Tourist:innen. In Spanien sorgt eine Hitzeglocke lokal etwa für Temperaturen bis zu 45 Grad.
Auch italienische Behörden schlagen derzeit erneut Alarm wegen der Hitze, die auch für Tourist:innen gefährlich werden kann.
Besonders in den Städten tummeln sich viele von ihnen ungeschützt in der Sonne. Selbst zur Mittagszeit sind historische Altstädte und Sehenswürdigkeiten in Rom, Florenz oder Venedig noch gut besucht. Die Konsequenz: Zahlreiche Besucher:innen und Einheimische erleiden Kreislaufprobleme. Das Gesundheitsministerium hat deshalb die höchste Warnstufe ausgerufen.
Florenz, Rom, Sardinien: Hier droht der Kreislaufkollaps
Am Montag brannte die Sonne vor allem in der Toskana. Bis auf 41 Grad stieg die Temperatur etwa in Florenz. Dort dürften sich zahlreiche Tourist:innen in den engen Gassen der Altstadt Abkühlung gesucht haben. Dennoch lockte der Dom von Florenz wieder Tausende Interessierte in die Hitzefalle der unbeschatteten Warteschlange.
Betroffen ist nicht nur die Toskana. Auch andere italienische Städte ächzen unter Höchsttemperaturen. Level drei – und damit die höchste Stufe der Hitzewarnung – für Montag gilt in 17 Städten, Tendenz steigend. Zu den betroffenen Gebieten gehören auch weitere Tourismus-Hotspots wie Rom, Palermo, Bologna und Sardiniens Hauptstadt Cagliari.
Über Rom wabert die Luft.Bild: AP / Gregorio Borgia
Selbst Gebiete im Norden Italiens, die meist deutlich gemäßigteres Klima aufweisen, sind von der Hitzewelle nicht verschont. In Como, Mailand, Triest und Turin wurden am Montag 36 Grad gemessen. Im Laufe der Woche klettert die Warnstufe auch dort bis auf Level drei.
Italiens Kliniken unter Druck – Temperaturen klettern weiter
Eine Aussicht auf Abkühlung ist akut nicht greifbar. Erst in Richtung Wochenende könnten leichte Niederschläge eine Erleichterung bringen. Bis Mittwoch sollen die meisten verbliebenen Metropolen auf dem Apennin aber ebenfalls auf Alarmstufe rot hinaufgesetzt werden.
In den Kliniken Italiens herrscht daher aktuell Hochbetrieb. In Metropolen haben die Zahlen an der hitzebedingten Einweisungen gegenüber den Vergleichswerten um 20 Prozent zugelegt. Das sagte der Präsident der italienischen Notfallmedizingesellschaft Fabio de Iaco der Tageszeitung "Corriere della Sera".
Einem Bericht des "Guardian" zufolge sollen zahlreiche Personen im Vatikan zusammengebrochen sein. Auf dem Vorplatz des Petersdoms, einer unbeschatteten Steinwüste, fallen im Sommer regelmäßig Tourist:innen in Ohnmacht, während sie in der prallen Sonne ungeschützt auf den Einlass in den Dom oder die Vatikanischen Museen warten.
Hitzewelle in Südeuropa: Gefahr für Gesundheit und Waldbrand
Am schlimmsten betroffen seien Menschen mit Vorerkrankungen oder Senior:innen. Aber auch junge und gesunde Menschen sind vor der Hitze nicht gefeit, zitierte der "Corriere della Sera" Pierpaolo Ciocchetti, Direktor am Fatebenefratelli Krankenhaus in Rom. Ob alt oder jung – der Experte rät den Menschen in den betroffenen Gebieten dazu, viel Wasser zu trinken, die Sonne zu meiden und schwere Arbeiten und Sport auf die Morgen- oder Abendstunden zu verschieben.
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Im Juli kostete die Hitzewelle mit Spitzentemperaturen um 43 Grad drei Menschenleben in Italien. Unbedarfte Tourist:innen aus kühleren Regionen setzen sich dem Bericht zufolge immer wieder unnötig der Hitze aus, während die Einheimischen die Flucht ins Meer oder ins Haus suchen.
Doch selbst Besucher:innen, die nach Abkühlung im Mittelmeer suchen, finden diese oft nicht. Denn auch die Wassertemperaturen nähern sich vielerorts den 30 Grad Celsius und damit neuen Hitzerekorden an.
Die Hitzewelle geht aktuell auch mit Dürre und sinkenden Grundwasserpegeln einher. Bereits in der vergangenen Woche hatten die italienischen Behörden auf akute Waldbrandgefahr hingewiesen.
So langsam weihnachtet es. Die dunkle Jahreszeit wird durch weihnachtliche Beleuchtung, gutes Essen und Weihnachtsmärkte versüßt. Wer es zu Hause gemütlich haben will, greift häufig zu winterlicher Deko. Dazu gehören natürlich auch Kerzen, insbesondere Duftkerzen.