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Grippeschutzimpfung 2025: Risiko, Symptome, Infektion, Kosten

Senior Caucasian female doctor, giving an flu vaccine to a female patient Japanese ethnicity, during an annual medical check-up
Kleiner Pieks, große Wirkung.Bild: Getty Images / SrdjanPav
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Erkältungszeit: Brauche ich wirklich eine Grippeschutzimpfung?

Husten, Fieber, Gliederschmerzen: Jedes Jahr legt die Grippe Tausende flach. Doch viele verwechseln sie mit einer simplen Erkältung. Wer sich wirklich impfen lassen sollte, liest du hier.
23.09.2025, 12:4223.09.2025, 12:42

Es wird kälter und damit startet auch die Hochsaison für alles, was unser Immunsystem so richtig beanspruchen kann. Schnupfen und Husten sind zurück, Spaß macht das weniger, aber meist ist das Ganze mit etwas Bettruhe und viel Ingwertee getan.

Anders sieht es bei schlimmeren Virusinfektionen aus, wie beispielsweise der Grippe. Umgangssprachlich wird diese gern mit einer leichten Erkältung verwechselt, wer aber schon mal von der "echten Grippe" betroffen war, weiß, dass das nicht vergleichbar ist.

In der Grippesaison 2024/25 wurden in Deutschland laut "Apotheken Umschau" über 393.900 laborbestätigte Influenza-Fälle registriert, die höchste Zahl seit einem Jahrzehnt. Die Grippewelle dauerte außerdem mit 16 Wochen länger als üblich, da nacheinander zwei Virusvarianten zirkulierten. Auch die Zahl der Todesfälle stieg von 1119 in der Vorsaison auf 1954 in der Saison 2024/25 an.

Aber muss man sich als junger Mensch nun wirklich gegen die Grippe impfen lassen? Watson weiß mehr.

Welche Symptome hat die Grippe?

Die echte Grippe, der Fachbegriff lautet Influenza, ist keine harmlose Erkältung. Sie trifft den Körper deutlich härter und oft wie aus dem Nichts.

Typisch für die Grippe ist vor allem ihr plötzlicher Beginn: Morgens fühlst du dich vielleicht noch ganz okay, abends liegst du mit hohem Fieber im Bett und komplett ausgeknockt.

Dazu kommen oft eine extreme Erschöpfung, starke Glieder- und Kopfschmerzen und ein trockener, schmerzhafter Husten. Anders als bei einer normalen Erkältung fühlt sich dein ganzer Körper mit einem Mal krank und schwer an, so als hätte dich ein Bus überfahren.

Zu den häufigsten Symptomen einer echten Grippe gehören:

  • Plötzliches, hohes Fieber (oft über 38,5  Grad)
  • Schüttelfrost und Hitzewallungen
  • Starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Heftige Muskel- und Gliederschmerzen
  • Trockener Reizhusten
  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Seltener: Schnupfen oder verstopfte Nase
  • Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl

Bei Kindern können zusätzlich Magen-Darm-Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Ältere Menschen zeigen manchmal weniger typische Zeichen, etwa kein deutliches Fieber, dafür aber Verwirrtheit, starke Schwäche oder ein plötzlicher Leistungsabfall.

Die akuten Beschwerden halten in der Regel fünf bis sieben Tage an. Allerdings fühlen sich viele Betroffene auch Wochen später noch müde und abgeschlagen.

Wann ist der schlimmste Tag bei einer Grippe?

Der schlimmste Tag bei einer Grippe ist meist der zweite oder dritte Krankheitstag, wenn das Immunsystem auf Hochtouren arbeitet und die Symptome ihren Höhepunkt erreichen.

Viele Menschen kämpfen noch ein bis zwei Wochen mit Nachwirkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder Husten. Das nennt sich auch Post-Influenza-Fatigue und ist leider für viele Betroffene völlig normal.

Wann sollte man sich gegen die Grippe impfen lassen?

Die beste Zeit für eine Grippeschutzimpfung ist im Herbst, idealerweise zwischen Mitte September und Mitte November.

Der Körper braucht etwa ein bis zwei Wochen, um nach der Impfung einen wirksamen Schutz aufzubauen. Ziel ist es, bereits vor Beginn der Grippewelle, die in der Regel im Dezember oder Januar startet, ausreichend immunisiert zu sein.

Für wen lohnt sich eine Grippeschutzimpfung?

Eine Grippeschutzimpfung lohnt sich vor allem für Menschen, bei denen eine Influenza zu schweren Krankheitsverläufen führen kann: wegen des Alters, bestimmter Vorerkrankungen oder beruflicher Risiken. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung daher vor allem für Personen ab 60 Jahren, da das Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Herzprobleme mit zunehmendem Alter steigt.

Auch Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden oder einer geschwächten Immunabwehr sollten sich impfen lassen, da selbst eine "normale" Grippe für sie ernst werden kann.

Für Schwangere ist die Impfung ab dem zweiten Trimester empfohlen, bei bestimmten Vorerkrankungen auch schon früher. Sie schützt nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das ungeborene Kind.

Auch für Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen ist die Impfung wichtig, da sich die Grippe in solchen Gemeinschaftseinrichtungen besonders schnell ausbreiten kann.

Darüber hinaus wird die Impfung für medizinisches und pflegerisches Personal empfohlen, also für alle, die in ihrem Beruf engen Kontakt zu Patient:innen haben.

Gleiches gilt für Menschen, die in Berufen mit viel Publikumsverkehr arbeiten, etwa in Kitas, Schulen, dem Einzelhandel oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Auch wenn du jung und gesund bist, kann die Impfung sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn du mit älteren oder chronisch kranken Angehörigen zusammenlebst.

Warum sollte man sich jährlich gegen Grippe impfen lassen?

Der Grippe-Impfstoff wird jedes Jahr an die aktuell erwarteten Virusvarianten angepasst, weil sich Influenzaviren ständig verändern. Labore weltweit, darunter das Nationale Referenzzentrum für Influenza am Robert Koch-Institut, analysieren die Viren und liefern Daten an die WHO.

Diese legt dann im Februar die Zusammensetzung des Impfstoffs für die kommende Saison fest, die von der Europäischen Arzneimittelagentur bestätigt wird.

Wie viel kostet die Grippeschutzimpfung?

In Deutschland wird die Grippeimpfung für alle gesetzlich Versicherten von den Krankenkassen übernommen, wenn sie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird. Dies gilt insbesondere für Risikogruppen wie Personen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke und medizinisches Personal.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt für alle anderen, dass bei Bedarf abgeklärt werden soll, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Auch viele Arbeitgeber:innen bieten ihren Angestellten die Influenzaimpfung an, um Grippeerkrankungen und dem damit verbundenen Arbeitsausfall vorzubeugen.

Gerade bei so vielen Fällen lohnt es sich, den Schutz einer Impfung nicht zu unterschätzen. Am besten das Thema ärztlich abklären lassen und dann entspannt und vor allem gesund durch die Grippesaison kommen.

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